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Hausgottesdienst am
4. Sonntag im Jahreskreis A
29. Januar 2023

Lied: Gl 814, 1+2: Da wohnt ein Sehnen tief in uns...oder Gl 84, 1-3: Morgenglanz der Ewigkeit...

Kreuzzeichen
evtl. Entzünden einer Kerze

Gedanken zur Hinführung:
Mit dem heutigen Sonntag feiern wir auch den „Sonntag des Wortes Gottes“. Dieses Wort Gottes will uns immer wieder - auch und gerade in unserem Alltag - Orientierung und Richtschnur sein. Es zeigt uns einen Weg für unser Leben auf. Es mahnt und warnt uns aber auch vor Um - und Irrwegen. Es fordert uns heraus und stellt uns manchmal auch in Frage - gerade auch in den Seligpreisungen, die uns heute von Neuem ans Herz gelegt werden. Lassen wir uns dennoch wieder auf dieses Wort ein. Lassen wir Ihn in unser Leben herein: das ewige Wort des ewigen Vaters.

Gl 389, 3: Dass du mich einstimmen lässt…

Gebet:
Gott,
du kennst uns besser, als wir uns selber kennen.
Du weißt, wie sehr wir der Änderung und Umkehr bedürfen.
Aber du trittst nicht mit Gewalt an uns heran oder mit List.
Du kommst zu uns mit deinem Wort -
deinem offenen und guten,
deinem fordernden und heilenden Wort.
Gib, dass wir heute nicht ausweichen,
dass wir uns öffnen und dein Wort annehmen:
Jesus Christus, deinen Sohn, unseren Bruder und Herrn,
der in der Einheit des Heiligen Geistes mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.
(Messbuch - S. 317/33)

Halleluja: Gl 721 oder 716

Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus (Mt 5, 1-12a)
Als Jesus die vielen Menschen sah, stieg er auf einen Berg. Er setzte sich, und seine Jünger traten zu ihm. Dann begann er zu reden und lehrte sie. Er sagte: Selig, die arm sind vor Gott; denn ihnen gehört das Himmelreich. Selig die Trauernden; denn sie werden getröstet werden. Selig, die keine Gewalt anwenden; denn sie werden das Land erben. Selig, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit; denn sie werden satt werden. Selig die Barmherzigen; denn sie werden Erbarmen finden. Selig, die ein reines Herz haben; denn sie werden Gott schauen. Selig, die Frieden stiften; denn sie werden Söhne und Töchter Gottes genannt werden. Selig, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden; denn ihnen gehört das Himmelreich. Selig seid ihr, wenn ihr um meinetwillen beschimpft und verfolgt und auf alle mögliche Weise verleumdet werdet. Freut euch und jubelt: Euer Lohn im Himmel wird groß sein.
oder in leichter Sprache:
Einmal waren viele Menschen bei Jesus. Jesus stieg auf einen Berg. So konnten alle Menschen Jesus sehen. Und hören. Jesus setzte sich hin. Jesus fing an zu erzählen.
Jesus sagte:
Einige Menschen hat Gott besonders lieb.
– Einige Menschen können keine großen Sachen machen. Diese Menschen dürfen sich freuen. Weil diese Menschen nahe bei Gott sind.
– Einige Menschen sind traurig. Diese Menschen dürfen sich freuen. Weil Gott die Menschen trösten will.
– Einige Menschen sind immer freundlich. Auch wenn es Ärger gibt. Diese Menschen machen keine Schlägereien. Diese Menschen dürfen sich freuen. Weil eines Tages im ganzen Land Frieden ist.
– Einige Menschen möchten, dass alle Menschen gerecht behandelt werden. Aber das schaffen die Menschen nicht alleine. Diese Menschen dürfen sich freuen. Weil Gott selber sorgt, dass alle Menschen gerecht behandelt werden.
– Einige Menschen sind gut zu den anderen Menschen. Diese Menschen sind barmherzig. Die barmherzigen Menschen dürfen sich freuen. Weil Gott auch barmherzig ist.
– Einige Menschen haben ein reines Herz. Ein reines Herz bedeutet: Die Menschen freuen sich über Gott. Und über alles, was Gott gemacht hat. Die Menschen mit dem reinen Herz dürfen sich freuen. Weil diese Menschen Gott anschauen dürfen.
– Einige Menschen sind friedlich. Diese Menschen sorgen für den Frieden. Diese Menschen dürfen sich freuen. Weil Gott bei ihnen ist.
– Einige Menschen sind immer ehrlich. Andere Leute wollen das nicht. Die anderen Leute schicken die ehrlichen Menschen ins Gefängnis. Die ehrlichen Menschen dürfen sich freuen. Weil Gott immer bei den ehrlichen Menschen ist.
– Einige Menschen erzählen den anderen Leuten von Gott. Aber die Leute wollen nichts von Gott hören. Die Leute lachen die anderen Menschen aus. Die Leute schimpfen mit den anderen Menschen. Oder die Leute schicken die Menschen ins Gefängnis. Diese Menschen dürfen sich freuen. Und froh zu Gott beten. Diese Menschen können Gott im Herzen fühlen. Gott belohnt diese Menschen. (Bibel in leichter Sprache)

Lied: Gl 450: Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht…

Predigtgedanken:
Selig, die das Böse ertragen und verzeihen
Selig, die den Ausgesonderten in die Augen schauen
Selig, die Gott in jedem Menschen erkennen
Selig, die das „gemeinsame Haus“ schützen
Selig, die auf Wohlstand verzichten
Selig, die sich für die Gemeinschaft der Christen einsetzen

Das sind die so genannten sechs neuen Seligpreisungen, die Papst Franziskus 2017 veröffentlicht hat. Immer wieder ziehen diese Worte aus dem Mund Jesu in ihren Bann, sind aber manchmal auch Ziel von Karikaturen oder satirischen Auslassungen - wie z. B. in dem Film „Das Leben des Brian“.
Das liegt vielleicht daran, dass diese Seligpreisungen so fordernd und herausfordernd sind, ja manchmal sogar als überfordernd erscheinen. Mir fallen wenige Menschen ein, von denen ich sagen würde: Ihnen ist es gelungen, diese Seligpreisungen ganz und gar mit Leben zu füllen - und unter ihnen sind auch nicht nur Christen. Ich denke an einen Mahatma Gandhi; einen Roger Schutz, den Gründer der Gemeinschaft von Taizè; eine Edith Stein oder eine Sophie Scholl.
Aber vielleicht ist es ja gar nicht notwendig und in den Augen Jesu auch gar nicht vorgesehen, dass wir zu jeder Zeit alle Seligpreisungen mit Leben füllen.
Vielmehr kann es auch ein Ansatz und es würde ja auch schon viel helfen, wenn wir in unserem Alltag immer wieder einmal den einen oder anderen Impuls aus den Seligpreisungen aufgreifen und verwirklichen würden.
Wir alle wissen, dass wir persönlich nicht den Krieg in der Ukraine oder die Unruhen im Heiligen Land beenden können. Aber wir können im Kleinen vermittelnd, schlichtend und versöhnend wirken, wo in unserer Familie, in unserem Freundeskreis, am Arbeitsplatz oder sonst wo ein Konflikt aufbricht.
Wir werden nicht die Welt im Ganzen retten können. Aber mit einem bewussteren Lebensstil, der auf unsere Einkaufsgewohnheiten, unser Verbrauchsverhalten, unsere Reiseziele, die Wahl unseres Autos und unseren allgemeinen Umgang mit den Ressourcen dieser Erde schaut, können wir unseren Beitrag leisten, dass es gerechter auf dieser Erde zugehen kann und nicht länger die Reichen auf Kosten der Armen leben.
Wir werden nicht alles Leid und alles Elend aus der Welt verbannen können, aber wir können mitfühlend und einfühlsam unser Umfeld wahrnehmen und die in den Blick nehmen, die im Moment in ihrem Leben an einer Grenze angekommen sind und nicht mehr weiter wissen.
Wir werden auch den Tod nicht besiegen können. Aber wir können in der Erfahrung von Sterben und Abschied auf Trauernde zu gehen und ihnen Nähe schenken und Zuwendung. Dazu bedarf es oft keiner großen Worte oder hochgestochener Reden. Da genügt es manchmal auch, einfach da zu sein; eine Hand zu halten; das Schweigen und die Ohnmacht still auszuhalten oder jemanden in den Arm zu nehmen.
Die Seligpreisungen sind nicht nur etwas für Heilige oder bereits vollkommen lebende Menschen. Die Seligpreisungen sind immer wieder wechselnde Impulse, unser eigenes Leben und unseren Glaubensweg, unseren Weg mit Jesus in den Blick zu nehmen, und zu versuchen, seine Spuren in unserem Leben zu entdecken und ihnen zu folgen.
Für Familien mit Kindern:
Frieden zu stiften ist keine leichte Aufgabe. Oft steht man zwischen den verfeindeten Parteien und es gelingt leider nicht immer. Andererseits ist es gut, nicht wegzusehen, wenn es Streit gibt, sondern sich für Frieden und Versöhnung einzusetzen. denn in einer friedlichen Atmosphäre können alle besser und entspannter miteinander leben.
Gott des Friedens, ich bitte dich für alle Menschen, die zerstritten sind, dass sie Wege der Versöhnung finden und einander verzeihen. Amen. (dkv - Mein Sonntagsblatt 2014)

Lied: Gl 458, 1-4: Selig seid ihr...

Fürbittgebet
Die Fürbitten sind unser Gebet für die anderen. Es bedarf nicht vieler Worte, denn Gott kennt uns und weiß schon zuvor, worum wir bitten wollen.
Wir können Fürbitten aussprechen, manchmal reicht es, die Namen derer laut auszusprechen, die man Gott ans Herz legen will.
Wir dürfen Gott unsere Bitten aber auch still anvertrauen. Als Antwortruf eignen sich: Gl 182 oder Gl 817
oder:
Herr Jesus Christus, du preist jene selig, die Gott, den Vater im Himmel suchen.Darum kommen wir mit unseren Bitten zu dir:

➢ Wir beten für alle, die versuchen, gewaltlos Frieden zu stiften und für Verständigung und Versöhnung eintreten.
➢ Für alle, die sich im Großen wie im Kleinen bemühen, diese Welt ein wenig gerechter zu machen und allen menschenwürdige Lebensverhältnisse zu ermöglichen.
➢ Für alle, die einen Blick für die Sorgen und Nöte ihrer Mitmenschen haben und ihnen in Barmherzigkeit mit offenen Herzen und Händen begegnen.
➢ Für alle, die ehrlich und aufrichtig leben und so der Wahrheit dienen.
➢ Für alle, die auch in unseren Tagen um ihres Glaubens willen verfolgt werden.
➢ Für alle unsere Verstorbenen und alle, die um sie trauern.
Du, Gott, gibst uns Worte, die unserem Lebensweg Richtung und Ziel geben. Hilf uns, diese Worte nicht nur zu hören, sondern sie in unserem Alltag auch mit Leben zu füllen. Darum bitten wir dir durch Jesus Christus, unseren Herrn.

Vater unser: Herr Jesus Christus, du offenbarst uns die Liebe des Vaters im Himmel. Mit deinen Worten wenden wir uns voll Vertrauen und Hoffnung an ihn: Vater unser...

Lied: Gl 448, 1-4: Herr, gib uns Mut zum Hören...

Gebet:
Guter Gott,
dein Wort will uns stärken
für die Aufgaben und Entscheidungen unseres Lebens.
Bleibe uns nahe mit deinem Geist,
damit deine Frohe Botschaft in unserer Umgebung,
in unserer Stadt
und für die ganze Welt wirksam werden kann.
So bitten wir durch Jesus, unseren Bruder. Amen (nach: Bitten und Gebete - Edition Exodus - S. 82)

Segen
Gottes Macht halte dich aufrecht.
Gottes Weisheit leite dich.
Gottes Hand bewahre dich gegen alle Fallstricke des Bösen,
gegen alle, die dir schaden wollen. ( Irische Segenswünsche für jeden Anlass - benno - S. 20)
So segne uns und alle, die uns nahe sind, der allmächtige und barmherzige Gott - der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.
Singet Lob und Preis - Dank sei Gott, dem Herrn!

Lied: Gl 832, 1+3: Herr, wir bitten: Komm und segne uns...

Ausmalbild für Kinder

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