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Hausgottesdienst am
12. Sonntag im Jahreskreis C
19. Juni 2022

Lied: Gl 400, 1+2: Ich lobe meinen Gott...

Kreuzzeichen
evtl. Entzünden einer Osterkerze oder einer anderen Kerze

Gedanken zur Hinführung:
Wir sind wieder bei den Sonntag im Jahreskreis angekommen. „Der Alltag hat uns wieder!“ Dieser Alltag ist nicht immer leicht. Er bringt uns Fragen und Sorgen, Probleme und Ängste. Mit all dem müssen wir nicht allein durchs Leben gehen. Wir dürfen sie in unserem Beten und in jedem Gottesdienst teilen mit dem, der unseren Weg mitgehen will. So glauben wir uns jetzt auch getragen und gehalten von diesem, unserem Gott.
Stimmen wir ein in sein Lob:

Loblied: Gl 383,1: Ich lobe meinen Gott, der aus der Tiefe...

Gebet:
Ewiger Gott,
dein Sohn hat unser Leben geteilt,
hat Freude erfahren und Leid ertragen - wie wir.
Gib, dass wir in guten und in bösen Tagen
mit ihm verbunden bleiben.
Darum bitten wir durch ihn,
Jesus Christus, unseren Bruder und Herrn. (Messbuch - S. 308/11)

Halleluja: Gl 174,1 oder 716

Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas (Lk 9, 18-24)
Jesus betete einmal in der Einsamkeit, und die Jünger waren bei ihm. Da fragte er sie: Für wen halten mich die Leute? Sie antworteten: Einige für Johannes den Täufer, andere für Elija; wieder andere sagen: Einer der alten Propheten ist auferstanden. Da sagte er zu ihnen: Ihr aber, für wen haltet ihr mich? Petrus antwortete: Für den Messias Gottes. Doch er verbot ihnen streng, es jemand weiterzusagen. Und er fügte hinzu: Der Menschensohn muss vieles erleiden und von den Ältesten, den Hohenpriestern und den Schriftgelehrten verworfen werden; er wird getötet werden, aber am dritten Tag wird er auferstehen. Zu allen sagte er: Wer mein Jünger sein will, der verleugne sich selbst, nehme täglich sein Kreuz auf sich und folge mir nach. Denn wer sein Leben retten will, wird es verlieren; wer aber sein Leben um meinetwillen verliert, der wird es retten.
oder: In leichter Sprache
Einmal fragte Jesus seine Freunde: Was denken die Leute, wer ich bin? Die Freunde sagten: Die Leute denken unterschiedlich. Einige denken, du bist Johannes der Täufer. Aber Johannes der Täufer ist schon tot. Andere denken, du bist Elija. Aber Elija ist noch länger tot. Andere denken, du hast vor 1000 Jahren gelebt. Und den Menschen vor 1000 Jahren von Gott erzählt. Die Menschen denken, dass du jetzt wiedergekommen bist. Damit du uns jetzt auch von Gott erzählst. Jesus fragte seine Freunde: Und was denkt ihr selber: Wer bin ich? Einer von den Freunden sagte: Du kommst von Gott. Jesus sagte: Ja, das stimmt. Ich komme von Gott. Und ich bin ein Mensch. Ich muss viel leiden. Viele Leute verspotten mich. Die Politiker und Religionsgelehrten werden mich töten. Aber am 3. Tag stehe ich von den Toten auf. Jesus sagte: Ich will euch etwas erklären: Alle Menschen haben es manchmal schwer im Leben. Auch ihr habt es manchmal schwer im Leben. Nehmt das Schwere an. So wie ich. Dann seid ihr in eurem Leben glücklich. © katholisches bibelwerk

Lied: Gl 450: Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht...

Predigtgedanken:
Ich denke, viele von uns kennen das Märchen vom Schlaraffenland. In den Flussbetten des Schlaraffenlands fließen Milch, Honig oder Wein statt Wasser in Anspielung und das Gelobte Land im Alten Testament. Alle Tiere hüpfen und fliegen bereits vorgegart und mundfertig durch die Luft. Die Häuser bestehen aus Kuchen. Statt Steinen liegt Käse herum. Genießen ist die größte Tugendder Bewohner des Schlaraffenlands, harte Arbeit und Fleiß werden als Sünde betrachtet. Dem Alter wird mit dem Jungbrunnen abgeholfen.
Aus diesem Märchen spricht die Ursehnsucht des Menschen: Leben in Fülle, Leben ohne Leid, Leben ohne Krankheit, Alter und Sterben.
Diese Ursehnsucht trägt bis heute durch. Auch wir sehnen uns danach, möglichst lange, gesund und zufrieden, in Sicherheit und Geborgenheit leben zu dürfen, umgeben von den Menschen, mit denen wir gern unser Leben teilen. Ein Leben ohne Streit, ohne Konflikte.
Doch wir alle wissen und machen immer wieder die Erfahrung: ein solches Schlaraffenland ist eine Utopie, eine Nicht - Ort, eine Vision, die sich nie erfüllen wird.
Und doch lässt sich diese Sehnsucht nicht endgültig auslöschen. Auch bei den Jüngern im heutigen Evangelium stoßen wir auf eben diesen heimlichen Herzenswunsch.
Sie sind mit Jesus auf dem Weg. Sie haben gesehen, wie er Kranke geheilt, Tote zu neuem Leben erweckt, Hungernde gespeist, Dämonen ausgetrieben und seine Gegner mundtot gemacht hat. Nichts und niemand scheint ihn aufhalten zu können. All diese Erfahrungen verdichten sich in der einen Antwort des Petrus: Du bist der Messias Gottes. Du bist mehr als die großen Propheten, die für Gott eingestanden sind, die auch Hunger gestillt, Heilungen gewirkt und Tote zu neuem Leben erweckt haben.
„Du bist der Eine“ - der Sohn Gottes, der das geschundene Israel befreien wird aus der römischen Knechtschaft und quasi den Himmel auf Erden schaffen wird.
Doch eben diesem Anspruch, diesem Bild verweigert sich Jesus. Er sieht sich nicht als den politischen Messias, den politischen Retter, der sein Volk mit Waffengewalt in die Freiheit führt. Seine Vorstellung des Messias ist geprägt vom Bild des „Menschensohnes“, des Gottesknechts, wie ihn schon Jesaja im Alten Testament beschreibt.
Dieser Menschensohn, dieser Gottesknecht weicht dem Leid, dem Elend, der Demütigung, dem Abstieg nicht aus, sondern er rechnet mit all dem und nimmt es auf sich.
Er stellt sich damit bewusst auf die Seite derer, deren Leben auch nicht immer nur auf der Sonnenseite stattfindet, sondern die im Gegenteil immer wieder die Schattenseiten des Lebens schmerzlich erfahren und erdulden müssen. Er macht deutlich, der Tod gehört genauso zum Leben wie die Geburt; der Schmerz und das Leid ebenso wie die Freude, die Trauer und Angst genauso wie Hoffnung und Zuversicht. Er weicht dem Leid nicht aus. Er nimmt es an. Er geht durch es hindurch und wandelt es so - in seiner Auferstehung in neues Leben.
Die Jünger können das in diesem Moment noch nicht verstehen und begreifen.
Können wir es? Wie ist meine Einstellung zu Leid und Elend, Sterben und Tod?
Was lässt mich hoffen? Was lässt mich meinen Lebensweg weitergehen in der Hoffnung auf Leben - Leben in Fülle?
Für Familien mit Kindern:
Jesus hat seinen Jüngern verboten, weiterzuerzählen, dass er der Messias Gottes ist. sicherlich hatte er dafür seine Gründe. Den Jüngern ist dies sicherlich nicht besonders leicht gefallen, denn auf den Messias hatten damals die Menschen sehnsüchtig gewartet. Wie ist es bei dir? Kann man dir ein Geheimnis anvertrauen? Und wem vertraust du deine Geheimnisse an?
Lieber Gott,
es gibt Dinge, von denen ich nicht will, dass andere sie herumerzählen. Ich danke dir für die Menschen, denen ich Geheimnisse anvertrauen kann und will selber Dinge für mich behalten, die andere mir anvertrauen.
(Sonntagsblatt 2013 - dkv)

Glaubensbekenntnis: Wir dürfen gemeinsam unseren Glauben bekennen:
sprechen oder singen: Gl 790, 1-4: Ich glaube an den Vater…

Fürbittgebet
Die Fürbitten sind unser Gebet für die anderen. Es bedarf nicht vieler Worte, denn Gott kennt uns und weiß schon zuvor, worum wir bitten wollen. Wir können Fürbitten aussprechen, manchmal reicht es, die Namen derer laut auszusprechen, die man Gott ans Herz legen will, (v.a. aber auch die Menschen, die uns während des Predigtgesprächs eingefallen sind). Wir dürfen auch beten für verstorbene Freunde und Angehörigen. Wir dürfen Gott unsere Bitten aber auch still anvertrauen. Als Antwortruf eignen sich: Gl 182 oder Gl 817
oder:

Herr Jesus Christus, als der leidende Gottesknecht gehst Du Deinen Weg bis zum Ende. Doch der Vater lässt Dich nicht im Stich und schenkt Dir in Deiner Auferstehung neues Leben. Wir bitten Dich:
➢ Für alle, deren Leben derzeit von Krieg, Gewalt und Terror bedroht ist.
➢ Für alle, die in den Armutsregionen unserer Welt leben müssen und Angst haben müssen vor jedem neuen Tag.
➢ Für alle, die an einer schweren Krankheit leiden und auf baldige Genesung hoffen.
➢ Für alle, die sich um kranke oder alte Angehörige, Freundinnen und Freunde sorgen.
➢ Für alle, die den Sinn ihres Lebens aus dem Blick verloren haben.
➢ Für alle unsere Verstorbenen, die in ihrem Leben auf dich gehofft haben.
Gott, unser Vater, du bist bei uns und willst uns helfen, unseren Lebensweg zu meistern. Hilf uns, dass wir ihn gehen mit allen Höhen und Tiefen. Darum bitten wir durch Christus, unseren Bruder und Herrn.

Vater unser: Herr Jesus Christus, auch in der größten Not hast du zu deinem Vater gebetet und hast ihm dein Leben anvertraut. Mit deinen Worten wollen wir beten: Vater unser…

Lied: Gl 435, 1+2: Herr, ich bin dein Eigentum...

Gebet:
Gott,
du bist da.
Deine Gegenwart umhüllt und durchdringt uns
wie die Luft, die wir atmen,
ohne die wir nicht leben können.
Gib, dass wir dir ganz vertrauen
und ohne Angst leben.
Darum bitten wir durch Jesus Christus,
unseren Bruder und Herrn. (Messbuch - S. 306/5)

Segen:
So segne uns und alle, die uns nahe sind, der allmächtige und barmherzige Gott -
der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.
Singet Lob und Preis - Dank sei Gott, dem Herrn!

Lied: Gl 365 (3x): Meine Hoffnung und meine Freude…

Ausmalbild für Kinder

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