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Bekanntmachungen

Hier und auf den Unterseiten finden Sie Infos und Bekanntmachungen, insbesondere Termine, Feste und einmalige Ereignisse. Hier halten wir Sie auf dem Laufenden!

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Hausgottesdienst am
Pfingstfest
31. Mai 2020

Lied: Gl 351, 1-4

Kreuzzeichen
evtl. Entzünden einer Osterkerze oder einer anderen Kerze - (Für Familien mit Kindern: falls vorhanden: Luftballons und Filzstifte bereit legen)

Gedanken zur Hinführung:
Der Pfingsttag ist gekommen. Pfingsten ist aber keine reine Erfindung des Christentums. Schon das Judentum feiert 50 Tage nach dem Pessach - dem jüdischen Pessachfest, der Erinnerung an die Befreiung aus Ägypten - das Schawuot. Der Name Pfingsten leitet sich ab vom griechischen pentecoste, was nichts anderes heißt als 50. Schawuot war eines der großen Wallfahrtsfeste, ist Dankfest für die Weizenernte und wurde später auch Gedächtnis des Bundesschlusses und der Übergabe der 10 Gebote. Wir Christen feiern 50 Tage nach Ostern die Herabkunft des Heiligen Geistes. Wir dürfen uns aber auch daran erinnern, dass wir mit Gott immer auf dem Weg sind, dass wir dankbar sein dürfen für die verschiedenen „Ernten“ unseres Lebens und dass Gott in Jesus Christus seinen Bund mit uns Menschen erneuert hat. Pfingsten ist nicht Vergangenheit, sondern lebendige Gegenwart. Pfingsten ist überall, wo Menschen sich im Namen Jesu versammeln und sich für den Geist Gottes öffnen, sich von Jesus und seiner Frohen Botschaft begeistern lassen, immer besser verstehen, was Gott ihnen sagen will, aber auch einander immer besser verstehen.Deshalb dürfen wir ihn, Jesus, unseren Bruder, um seinen Geist bitten: Gl 165

Mit allen, die sich heute zum Gottesdienst versammeln, um das Kommen des Heiligen Geistes zu feiern, dürfen wir einstimmen in das Lob auf Gott: Gl 389,3

Gebet
Guter Gott,
dein Sohn ist zu dir in den Himmel aufgefahren.
Er will uns aber auf Erden nicht alleine lassen.
Deshalb schickt er uns seinen Beistand, den Heiligen Geist.
Wir danken dir dafür, denn er hilft uns in unserem Leben.
Hilf uns, dass wir verstehen und begreifen, wohin dein guter Geist uns führen will.
Lass uns erkennen, was du mit uns vor hast.
Darum bitten wir durch Jesus Christus, der mit dir
und dem Heiligen Geist lebt und herrscht in Ewigkeit.
(Stefan Anzinger-Marcus Lautenbacher: Zwei mal zehn Familiengottesdienste - Pustet - S. 109)

Lesung:
Als der Pfingsttag gekommen war, befanden sich alle am gleichen Ort. Da kam plötzlich vom Himmel her ein Brausen, wie wenn ein heftiger Sturm daher fährt, und erfüllte das ganze Haus, in dem sie waren. Und es erschienen ihnen Zungen wie von Feuer, die sich verteilten; auf jeden vonihnen ließ sich eine nieder. Alle wurden mit dem Heiligen Geist erfüllt und begannen, in fremden Sprachen zu reden, wie es der Geist ihnen eingab. In Jerusalem aber wohnten Juden, fromme Männer aus allen Völkern unter dem Himmel. Als sich das Getöse erhob, strömte die Menge zusammen und war ganz bestürzt; denn jeder hörte sie in seiner Sprache reden. Sie gerieten außer sich vor Staunen und sagten: Sind das nicht alles Galiläer, die hier reden? Wieso kann sie jeder von uns in seiner Muttersprache hören: Parther, Meder und Elamiter, Bewohner von Mesopotamien, Judäa und Kappadozien, von Pontus und der Provinz Asien, von Phrygien und Pamphylien, von Ägypten und dem Gebiet Libyens nach Zyrene hin, auch die Römer, die sich hier aufhalten, Juden und Proselyten, Kreter und Araber, wir hören sie in unseren Sprachen Gottes große Taten verkünden.

oder: In leichter Sprache
Zum ersten Pfingstfest waren alle Freunde von Jesus wieder versammelt. Plötzlich hörten sie in dem Haus, in dem sie waren, ein lautes Rauschen, wie wenn ein Sturm kommt. Und über ihren Köpfen sahen sie etwas, das wie Feuer aussah. So kam der Geist Gottes auf die Jünger herab und plötzlich begannen sie in allen möglichen Sprachen zu reden. Sie wurden mutig und spürten eine ganz besondere Kraft. So gingen sie auf die Straße hinaus. In Jerusalem lebten viele Menschen, die viele verschiedene Muttersprachen hatten. Doch plötzlich konnte jeder von ihnen die Jünger in ihrer eigenen Sprache hören. Und sie erzählten den Menschen begeistert von den wunderbaren Taten Gottes.

Halleluja: Gl 483, 1

Aus dem Heiligen Evangelium nach Johannes - (Joh 20, 19-23)
Am Abend dieses ersten Tages der Woche, als die Jünger aus Furcht vor den Juden die Türen verschlossen hatten, kam Jesus, trat in ihre Mitte und sagte zu ihnen: Friede sei mit euch!Nach diesen Worten zeigte er ihnen seine Hände und seine Seite. Da freuten sich die Jünger, dass sie den Herrn sahen. Jesus sagte noch einmal zu ihnen: Friede sei mit euch! Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch. Nachdem er das gesagt hatte, hauchte er sie an und sprach zu ihnen: Empfangt den Heiligen Geist! Wem ihr die Sünden vergebt, dem sind sie vergeben; wem ihr die Vergebung verweigert, dem ist sie verweigert.

oder: In leichter Sprache
Jesus war von den Toten auferstanden. Aber seine Freunde konnten immer noch nicht richtig glauben, dass Jesus lebt. 8 Tage nach Ostern waren die Freunde von Jesus zusammen. Die Freunde hatten immer noch Angst. Weil die Soldaten und Politiker Jesus umgebracht hatten. Die Freunde schlossen alle Türen ab. Plötzlich kam Jesus. Jesus stellte sich mitten unter seine Freunde. Jesus sagte zu seinen Freunden: Friede soll mit euch sein. Dann zeigte Jesus den Freunden seine Hände. Und Jesus zeigte seine Herz-Seite. Die Freunde konnten die Verletzungen von der Kreuzigung sehen. Da freuten sich die Freunde. Weil es Jesus wirklich war. Jesus sagte noch einmal: Friede soll mit euch sein. Mein Vater hat mich zu den Menschen geschickt. Damit ich den Menschen von Gott erzähle. Jetzt schicke ich euch genauso zu den Menschen. Wie das mein Vater bei mir gemacht hat. Jesus hauchte die Freunde an. Dazu sagte Jesus: Das ist der Atem von Gott. Das ist die Kraft von Gott. Die Kraft von Gott ist der Heilige Geist. Ihr bekommt den Heiligen Geist. Mit dieser Kraft könnt ihr den Menschen die Sünden vergeben. Bringt Frieden zu den Menschen.
© katholisches bibelwerk

Lied: Gl 450: Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht...

Predigtgedanken:
Am 16. März dieses Jahres gingen viele Türen zu. Mit der strengen Ausgangsbeschränkung wurden Kindertagesstätten, Schulen, Gaststätten, Hotels, Theater, Museen, in einigen Ländern auch Kirchen und viele andere Einrichtungen öffentlichen Lebens geschlossen. Das Leben beschränkte sich auf die eigenen vier Wände und auf die notwendigsten Erledigungen, den Einkauf und den Gang zum Arzt. So gesehen waren viele Christen in den vergangenen Wochen und Monaten in einer ganz ähnlichen Situation wie die Jünger in den 50 Tagen nach der Auferstehung Christi. Auch sie zogen sich zurück in den Abendmahlssaal - voller Furcht, voller Angst, bar jeder Begeisterung. Sie mussten sich neu finden, neu zu sich selber finden, neu zu Gott finden. Sie mussten sich, ihr Leben, ihren Glauben neu orientieren. Aber nach 50 Tagen sorgt Gott für einen Umschwung, einen Neuaufbruch. Dabei spielt die 50 eine wichtige Rolle. Die 50 steht hier nicht zufällig im Raum, sondern trägt eine tiefe Zahlensymbolik in sich: 7x7+1. Die 7 ist eine heilige Zahl, die Addition von 4, die für die Welt steht und der 3, die für Gott und den Himmel steht. Himmel und Erde verbinden sich in der 7. Diese 7 ist im Judentum auch die Weisheitszahl und taucht oft in der Heiligen Schrift und in unserem Glauben auf: Die sieben Tage der Schöpfung und daher auch die sieben Tage der Woche. Der siebenarmige Leuchter, die sieben Gaben des heiligen Geistes, die sieben Sakramente. Und die 50 eben - das Quadrat der Sieben, also die Fülle der Weisheit und Heiligkeit und dann sogar noch eins drauf. Gott will uns in seinem Geist die Fülle der Weisheit, der Heiligkeit, des Heils schenken. Und dieser Geist kennt keine Mauern, keine Grenzen, keine Schranken, keine verschlossenen Türen, keine Ausgangsbeschränkungen oder Ausgangsverbote. Dieser Geist weht, wo er will…Er bricht sich neue Bahnen. Ich habe in all diesen Wochen und Monaten immer wieder meine Überzeugung herausgestellt: Gott hat das Corona-Virus nicht als Strafe für eine glaubenslose Welt geschickt. Und an dieser Sichtweise hat sich auch meinerseits nicht geändert. Aber manches, was sich mittlerweile ergeben hat, stimmt mich auch in einer gewissen Weise nachdenklich: Jahre und Jahrzehnte lang wurde dafür plädiert, den Blick in unserer katholischen Spiritualität und unserem Glaubensleben nicht nur auf die Feier der Eucharistie zu lenken, sondern auch andere Formen des Betens und der Glaubensvertiefung zu pflegen. Aber für viele beschränkte sich in ihrer Gebetspraxis weitestgehend auf die Mitfeier der Eucharistie, die ja auch Quelle und Höhepunkt des ganzen christlichen Lebens ist - wie es das II. Vatikanische Konzil in seiner Konstitution über die Kirche „Lumen gentium“ ausdrückt (LG 11). Im gleichen Abschnitt ist aber auch die Rede von der Bedeutung der ausdrücklich so genannten „Hauskirche“, die sich in den christlichen Familien herausbilden soll. Jetzt in Zeiten von Corona haben sich in den Familien und den gemeinsamen Haushalten diverse Gebets - und Gottesdienstgemeinschaften zusammen gefunden, die miteinander beten, singen und sich gegenseitig das Wort der Heiligen Schrift erschließen. Als unser Bischof Franz in seinem diesjährigen Fastenhirtenbrief von der Bedeutung des kontemplativen Betens gesprochen hat, haben wohl die wenigsten damit gerechnet, dass wir so schnell zu anderen Gebetsformen neben der Feier der Eucharistie finden würden. So freuen sich mittlerweile auch wieder etliche, zu einer Wort-Gottes-Feier, einer Maiandacht, einer eucharistischen Anbetung in der Kirche zusammen kommen zu können. Ich bin auch sehr überrascht, aber auch sehr erfreut über Rückmeldungen zu meinen Tagesimpulsen im Internet; zum Teil von Personen, die ich überhaupt nicht in meinem Verteiler habe, sondern die von anderen „beliefert“ werden. Es macht mir deutlich, dass ich im Moment deutlich mehr Menschen spirituell begleiten darf als mir das bisher durch die Feier der Gottesdienste in den Kirchen möglich war. Ich finde es auch großartig, dass einige aus unserer Pfarrjugend sich spontan hingesetzt haben, um Nase-Mund-Masken zu erstellen, dass etliche sich an der Gestaltung unserer Ideen-Leinen beteiligt haben. Und ich finde es bewunderswert, dass auch andere Gruppen sich Gedanken gemacht haben, wie sie andere Menschen in dieser Zeit helfen können. Bei allen noch spürbaren Einschränkungen, Herausforderungen und Zumutungen ist doch auch ein Aufbruch spürbar, ein Mut zum Neuanfang, ein Wehen des Heiligen Geistes. Wie gesagt: Gott hat das Virus nicht geschickt, um uns zu bestrafen, aber vielleicht scheint in der derzeitigen Entwicklung etwas von der alten Erkenntnis durch: Wo eine Tür sich schließt, da geht eine andere auf.

oder: Für Familien mit Kindern:
Den Heiligen Geist können wir nicht sehen und angreifen, aber wir können ihn spüren und wenn wir genau hinschauen, können wir auch seine Auswirkung sehen. Wir fühlen uns z.B. anders, stärker, mutiger und begeisterter. Auch die Luft in unseren Luftballons können wir nicht sehen und dennoch macht sie den Ballon groß und voll. Überlegen wir gemeinsam: welche Talente und guten Eigenschaften hat mir der liebe Gott geschenkt und wie möchte ich sie einsetzen? Die Antworten können auf den Ballons gesammelt werden. Danach können die Ballons nach oben in die Luft geworfen werden.

Glaubenbekenntnis: Gl 456, 1+4

Bittgebet:
Gott, du sendest deinen Geist aus, der das Antlitz der Erde erneuern will. Um diesen Geist bitten wir dich: Gl 312,2 - gesprochen oder gesungen
➢ Sende deinen Geist des Friedens und der Versöhnung in alle Länder, die sich nach Frieden sehnen.
➢ Sende deinen Geist als Flamme der Gerechtigkeit, damit die Güter dieser Erde gerecht verteilt werden.
➢ Sende deinen Geist als Feuer der Liebe, damit vor allem die, die am Rande der Gesellschaft stehen deine Gegenwart spüren und erfahren.
➢ Sende deinen Geist, der auch die Kirche erneuern will, dass viele Zeugnis geben von ihrer Hoffnung.
➢ Sende deinen Geist als frischen Wind, der Bewegung in starre Strukturen bringt und Menschen unterschiedlicher Auffassungen aufeinander zu bewegt.
➢ Sende deinen Geist als den Atem, der selbstbewusst und frei durchatmen lässt, der Mut, Zuversicht und Ausdauer gibt.
➢ Wir dürfen, leise oder auch offen ausgesprochen, Gott unsere eigenen Anliegen anvertrauen.
➢ Sende deinen Geist des Trostes über alle, die um einen lieben Menschen trauern und schenke allen Verstorbenen unserer Pfarreiengemeinschaft; auch den Verstorbenen der Familien Pfaff und Oberle; Debes, Mayer und Hugo; Franz Grimm und den verstorbenen Angehörigen das ewige Leben.
Herr, unser Gott! Durch deinen Geist willst du uns neu aufleben lassen, willst uns neue Hoffnung und Zuversicht schenken. Mache uns offen für deinen Geist. Darum bitten wir durch Jesus Christus unseren Bruder und Herrn.
(Nach: Regina Kraus: Da berühren sich Himmel und Erde - Herder - S. 94f.)
Vater unser
Damit wir Söhne und Töchter Gottes sein können, sandte Gott den Geist seines Sohnes in unsere Herzen. Deshalb dürfen wir voll Vertrauen beten: Vater unser…

Lied: Gl 484, 1+5

Gebet:
Gott, heiliger Geist
im Feuersturm von Pfingsten hast du die Herzen entflammt.
Schenke auch uns deine Kraft:
befreie uns, wenn wir festgefahren sind,
ermutige uns, wenn wir resignieren wollen,
öffne neue Wege, wo wir nicht mehr weiter wissen.
Darum bitten wir dich, der du mit dem Sohn und dem Vater
lebst und herrschst - heute und alle Tage bis in Ewigkeit.
(Bitten und Gebete - Edition Exodus - S. 32)

Segen:
Segne uns, du Gott, der sich zeigt in Zungen wie von Feuer
Komm und entflamme uns
Entfache das Feuer der Sehnsucht
Schüre den Traum einer anderen Welt
Verbrenne, was uns festhält
Versenge die Gewöhnung
Lass die Hoffnung aufflackern, die Leidenschaft für den Glauben aufflammen,
den Funken Liebe auflodern
Gib uns den Funken, der uns lebendig macht
Schenk uns dein Feuer, damit wir neu entflammen
(Nach Andrea Schwarz: Windhauch - Feueratem - Herder - S. 137)

So segne uns und alle, die uns nahe sind, der allmächtige und barmherzige Gott -
der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.
Singet Lob und Preis - Dank sei Gott, dem Herrn!

Lied: Gl 783, 1-4 oder Gl 380, 1+5

Für Kinder zum Ausmalen:

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