Hausgottesdienst am
Fest der Heiligen Familie - C
29. Dezember 2024
Lied:Gl 751, 1+5: Auf, Christen, singt festliche Lieder...
Kreuzzeichen
evtl. Entzünden einer Kerze
Gedanken zur Hinführung:
Das „Fest der Heiligen Familie“ ist vergleichsweise noch gar nicht so alt. Erst im 19. Jahrhundert wurde es aus Sorge um den Erhalt der christlichen Familie eingeführt und nach dem II. Vatikanischen Konzil auf den Sonntag der Weihnachtsoktav gelegt. Im Zeugnis der Evangelien können wir nachlesen, dass auch die so genannte Hl. Familie mit Konflikten und Herausforderungen zu kämpfen hatte und es nicht nur eine Idylle war - so wie es manchmal auf zeitgenössischen Bildern dargestellt wurde. Aber auch sie sind ihren Weg gegangen, in der Hoffnung, dass Gott sie begleitet und sie zu einem guten Ziel führen will.
Stimmen wir ein in das Lob Gottes:
Lied:Gl 247, 1+4: Lobt Gott, ihr Christen, allzugleich...
Gebet:
Guter Gott,
wir danken dir,
dass du uns in unserer Nacht nicht allein gelassen hast.
Du bist aufgestrahlt wie ein heller Stern, wie ein Licht,
das Orientierung und Hast gibt.
Hilf uns,
dieses kostbare Licht zu entdecken, damit es unser Leben hell machen kann.
Hilf uns, es zu bewahren, weiter zu geben an die Menschen,
mit denen wir zusammen leben.
Darum bitten wir dich durch Jesus Christus,
deinen Sohn, der unser Bruder geworden ist.
( Regina Kraus: Da berühren sich Himmel und Erde - S. 48)
Halleluja:Gl 175,6 oder 716
Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas ( Lk 2, 41-52)
Die Eltern Jesu gingen jedes Jahr zum Paschafest nach Jerusalem. Als er zwölf Jahre alt geworden war, zogen sie wieder hinauf, wie es dem Festbrauch entsprach.
Nachdem die Festtage zu Ende waren, machten sie sich auf den Heimweg. Der junge Jesus aber blieb in Jerusalem, ohne dass seine Eltern es merkten.
Sie meinten, er sei irgendwo in der Pilgergruppe, und reisten eine Tagesstrecke weit; dann suchten sie ihn bei den Verwandten und Bekannten.
Als sie ihn nicht fanden, kehrten sie nach Jerusalem zurück und suchten ihn dort.
Nach drei Tagen fanden sie ihn im Tempel; er saß mitten unter den Lehrern, hörte ihnen zu und stellte Fragen. Alle, die ihn hörten, waren erstaunt über sein Verständnis und über seine Antworten. Als seine Eltern ihn sahen, waren sie sehr betroffen und seine Mutter sagte zu ihm: Kind, wie konntest du uns das antun? Dein Vater und ich haben dich voll Angst gesucht. Da sagte er zu ihnen: Warum habt ihr mich gesucht? Wusstet ihr nicht, dass ich in dem sein muss, was meinem Vater gehört? Doch sie verstanden nicht, was er damit sagen wollte. Dann kehrte er mit ihnen nach Nazaret zurück und war ihnen gehorsam. Seine Mutter bewahrte alles, was geschehen war, in ihrem Herzen. Jesus aber wuchs heran und seine Weisheit nahm zu und er fand Gefallen bei Gott und den Menschen.
oder in leichter Sprache:
Als Jesus lebte, war Jerusalem die wichtigste Stadt zum Beten. Weil in Jerusalem ein großer Tempel stand. Der Tempel ist zum Beten. Im Tempel kann man auch über Gott diskutieren. Alle Leute gingen regelmäßig nach Jerusalem zum Beten. Die Eltern von Jesus gingen auch nach Jerusalem zum Beten. Jesus ging mit den Eltern mit. Einmal ging die Familie von Jesus wieder nach Jerusalem zum Beten. Jesus war zwölf Jahre alt. Viele Verwandte und Bekannte gingen mit der Familie von Jesus mit. Das Beten dauerte einige Tage. Danach gingen alle wieder nach Hause. Nur Jesus nicht. Aber das merkte keiner. Maria und Josef dachten, dass Jesus bei den Verwandten mitgeht. Am Abend konnten Maria und Josef Jesus nicht finden.Jesus war nicht bei den Verwandten. Und nicht bei den Bekannten. Jesus war verschwunden. Maria und Josef bekamen Angst. Niemand konnte sagen, wo Jesus ist. Maria und Josef gingen wieder nach Jerusalem zurück. In Jerusalem suchten Maria und Josef drei Tage lang nach Jesus. Endlich fanden sie Jesus. Jesus saß im Tempel. Jesus saß bei den Religionsgelehrten. Jesus hörte den Religionsgelehrten zu. Und stellte viele Fragen. Und erzählte von Gott. Die Religionsgelehrten staunten über Jesus. Weil Jesus so viel über Gott wusste. Maria und Josef waren entsetzt, als sie Jesus sahen. Maria und Josef sagten: Kind. Was hast du gemacht?Wir haben solche Angst gehabt. Wir haben dich die ganze Zeit gesucht. Jesus sagte:
Warum habt ihr mich gesucht? Hier im Tempel ist Gott. Gott ist mein Vater. Wisst ihr nicht, dass ich bei meinem Vater sein möchte? Maria und Josef konnten nicht verstehen, was Jesus meinte. Jesus ging mit Maria und Josef nach Hause zurück.Jesus blieb bei Maria und Josef zu Hause. Jesus hörte auf alles, was Maria und Josef sagten.
Lied:Gl 450: Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht…
Predigtgedanken:
„Wurzeln“ und „Flügel“: Diese beiden Begriffe bringen das heutige Evangelium auf den Punkt. Als Menschen suchen wir Halt, suchen wir Geborgenheit, suchen wir Heimat. Wir brauchen Wurzeln, die uns erden, die uns diesen Halt, diese Geborgenheit, dieses Heimat versprechen. Unsere originären Wurzeln finden wir in unserer Familie. Wir werden geprägt von den Genen, die uns unsere Eltern mitgegeben haben. Wir werden geprägt von Traditionen, Werten, Verhaltensweisen, die in unserer Familie gepflegt werden. Wir nehmen uns an vielem ein Beispiel, nehmen uns Familienangehörige zum Vorbild, wollen sein wie Vater oder Mutter; Opa oder Oma.
Natürlich geht es in der Familie auch nicht immer reibungslos zu. Unterschiedliche Interessen und Erwartungen prallen aufeinander. Enttäuschungen stellen sich ein. Die Pubertät der Kinder stellt oft eine große Herausforderung dar; wenn die Heranwachsenden danach streben, auf eigenen Füßen zu stehen und „Eltern anfangen, schwierig zu werden“. Selbst die so genannte „Heilige Familie“ war davon nicht verschont, wie die Episode um den zwölfjährigen Jesus zeigt.
Oftmals sind es aber auch Beziehungskrisen, häusliche Gewalt oder unerwartete Schicksalsschläge, die Familien an ihren Grenzen bringen.
Auch im weiteren Leben Jesu gibt es verschiedenste Herausforderungen - einmal ganz davon abgesehen, dass nach den Kindheitserzählungen Josef überhaupt nicht mehr in Erscheinung tritt. Aber wie mag sich Maria bei der Hochzeit zu Kana gefühlt haben, als ihr Sohn ihr antwortet: Was willst du von mir, Frau? Wie mag sie sich gefühlt haben, als ihr Sohn zu der Menge sagt: Wer ist meine Mutter und wer sind meine Brüder? Wie mag sie sich unter dem Kreuz gefühlt haben, umgeben von einer grölenden Mengen, die das Sterben ihres Sohnes bejubelt? Wie, als man ihr den toten Sohn in den Schoß legt.
Aber all diese schmerzlichen Erfahrungen im Leben Mariens und der Hl. Familie schlagen den Bogen zu den „Flügeln“.
Von früher Jugend an überschreitet Jesus die Grenzen seiner Ursprungsfamilie und weitet seinen Blick auf eine andere, eine größere Wirklichkeit. Er nennt Gott seinen „Vater im Himmel“ und oftmals auf eine sehr vertraute und innige Weise, denn der Begriff „Abba“ steht eigentlich für unser „Papa“. Er bezeichnet den Tempel als „Haus seines Vaters“ und er wird in seinem weiteren Leben immer wieder - vor allem Nachts - die intensive Zwiesprache mit seinem „Vater im Himmel“ suchen. Er weiß sich über diese irdische Welt hinaus innigst mit seinem „Vater im Himmel“ verbunden, weiß sich von ihm getragen und gehalten.
Aber auch wir sind Kinder Gottes, seine Söhne und Töchter. Auch uns sind Wurzeln und Flügel zugesagt, damit ihr Halt und Geborgenheit finden in unserem Leben, uns aber auch immer wieder über das rein Irdische erheben und wir ahnen,
dass uns auch der Himmel offensteht und er „Vater im Himmel“ auch uns begleiten, behüten und zu einem gutem Ziel, zur Heimat im Himmel führen will
Für Familie mit Kindern:
Jesus blieb zurück, ohne dass seine Eltern es bemerkt hatten. Ist dur das auch schon einmal passiert, dass du z. b. beim Einkaufen oder auf dem Rummel deine Eltern „verloren“ hast? Das ist gar nicht lustig. Angst und Panik können auf beiden Seiten auftreten. Wenn das Ganze ein Spiel ist, dann macht es aber große Freude: „Verstecken spielen“ lieben viele Kinder. Du auch? Schon ganz kleine Kinder lieben es, ihren Kopf hinter den Händen zu verstecken und sich dann mit einem lauten „Da“ wieder zu zeigen.
Guter Gott, das Jahr geht zu Ende. Vieles durfte ich erleben: Lustiges beim Spielen, aber manchmal hatte ich auch Angst. Sei du bei uns im neuen Jahr und halte deine schützende Hand über uns.(Mein Sonntagsblatt - dkv - 2019)
Lied:Gl 241, 1+2: Nun freut euch, ihr Christen...
Fürbittgebet
Die Fürbitten sind unser Gebet für die anderen. Es bedarf nicht vieler Worte, denn Gott kennt uns und weiß schon zuvor, worum wir bitten wollen.
Wir können Fürbitten aussprechen, manchmal reicht es, die Namen derer laut auszusprechen, die man Gott ans Herz legen will, .
Wir dürfen Gott unsere Bitten aber auch still anvertrauen.
Als Antwortruf eignen sich: Gl 182 oder Gl 817
oder:
Jesus, du hast auch den Schutz und die Geborgenheit deiner Familie erfahren. Wir bitten dich:
➢ Für alle unsere Familien, die sich bemühen einander Halt und Sicherheit zu schenken.
➢ Für alle, die durch den Glauben an Dich Deine Schwestern und Brüder geworden sind und miteinander Wege im Glauben suchen.
➢ Für alle, die sich einsam und verlassen fühlen und niemanden haben, dem sie sich anvertrauen können.
➢ Für alle, die sich für andere einsetzen, ihnen Nähe und Geborgenheit schenken in diakonischen und caritativen Einrichtungen.
➢ Für unsere Verstorbenen, die einen bleibenden Platz in unseren Herzen und unserer Erinnerung haben sollen.
Herr, unser Gott, du willst für uns da sein und für uns sorgen wie ein guter Vater und eine liebende Mutter. Dafür danken wir dir durch Jesus Christus, unseren Bruder und Herrn.
Hinführung zum Vater unser: Wir heißen Kinder Gottes und sind es. Deshalb dürfen wir, Herr, mit deinen Worten zu unserem Vater im Himmel beten: Vater unser...
Lied:Gl 240, 1-4: Hört, es singt und klingt mit Schalle...
Gebet:
Guter Gott,
als Kind ist Jesus Christus auf die Welt gekommen
und hat die Sorgen und Nöte von uns Menschen geteilt.
Wir danken dir für deine Gegenwart,
wenn wir in deinem Namen zusammenkommen,
um Gottesdienst zu feiern,
wenn wir uns bemühen,
in deinem Geist zu leben.
Hilf uns, besonders aber den Kindern,
Wege zum Leben zu zeigen.
Darum bitten wir durch Jesus Christus, unseren Bruder und Herrn.
( Regina Kraus: Da berühren sich Himmel und Erde - S. 54)
Segen
So segne uns und alle, die uns nahe sind, der allmächtige und barmherzige Gott - der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.
Singet Lob und Preis - Dank sei Gott, dem Herrn!
Lied:Gl 752, 1-3: Freu dichg, Erd' und Sternenzelt…