Hausgottesdienst am
30. Sonntag im Jahreskreis - B
Weltmissionssonntag
27. Oktober 2024
Lied: Gl 468, 1-3: Gott gab uns Atem, damit wir leben… oder: Gl 481, 1+4+5: Sonne der Gerechtigkeit...
Kreuzzeichen
evtl. Entzünden einer Osterkerze oder einer anderen Kerze
Gedanken zur Hinführung:
„Meine Hoffnung, sie gilt dir“ - ein Wort aus dem Psalm 39 ist das Leitwort des diesjährigen Weltmissionssonntags. Er richtet unseren Blick auf die Beispielländer Papua-Neuguinea, Vanuatu und die Salomonen. Die Menschen dort bekommen die Auswirkungen des weltweiten Klimawandels drastisch zu spüren: steigende Meeresspiegel, überspülte Küstenstreifen, verheerende Wirbelstürme. Dennoch leben die Menschen dort aus der Hoffnung auf Gott und geben Hoffnung. Sie zeigen, was der Glaube an Gott bewirken kann.
Stimmen wir ein in das Lob Gottes:
Loblied: Gl 389, 4: Dass du mich einstimmen lässt...
Gebet:
Gott, Ursprung allen Lebens,
am Anfang der Schöpfung
hast du dem Menschen deinen Atem eingehaucht,
damit er lebendig werde.
In diesen Tagen erfülle uns neu
mit deinem lebensspendenden Geist,
damit wir die Verbundenheit mit allem Lebendigen spüren.
Hauche uns an mit deinem Geist der Hoffnung,
damit wir nicht müde werden,
das Leben deiner Schöpfung zu bewahren.
Darum bitten wir durch Jesus Christus,
denn durch ihn und auf ihn hin ist alles geschaffen. (missio)
Halleluja: Gl 174,1 oder 716
Aus dem Heiligen Evangelium nach Markus (Mk 10, 46b-52)
Sie kamen nach Jericho. Als er mit seinen Jüngern und einer großen Menschenmenge Jericho wieder verließ, saß an der Straße ein blinder Bettler, Bartimäus, der Sohn des Timäus. Sobald er hörte, dass es Jesus von Nazaret war, rief er laut: Sohn Davids, Jesus, hab Erbarmen mit mir! Viele wurden ärgerlich und befahlen ihm zu schweigen. Er aber schrie noch viel lauter: Sohn Davids, hab Erbarmen mit mir! Jesus blieb stehen und sagte: Ruft ihn her! Sie riefen den Blinden und sagten zu ihm: Hab nur Mut, steh auf, er ruft dich. Da warf er seinen Mantel weg, sprang auf und lief auf Jesus zu. Und Jesus fragte ihn: Was soll ich dir tun? Der Blinde antwortete: Rabbuni, ich möchte wieder sehen können. Da sagte Jesus zu ihm: Geh! Dein Glaube hat dir geholfen. Im gleichen Augenblick konnte er wieder sehen, und er folgte Jesus auf seinem Weg.
oder: In leichter Sprache:
Einmal ging Jesus eine Straße entlang. Viele Leute gingen zusammen mit Jesus die Straße entlang. Die Leute redeten alle durcheinander. An der Seite von der Straße saß ein Mann. Der Mann hieß Bartimäus. Bartimäus war blind. Und arm. Bartimäus musste betteln. Bartimäus hörte, dass viele Leute vorbei gingen. Und dass alle Leute durcheinander redeten. Und aufgeregt waren. Bartimäus fragte die Leute: Was ist los? Die Leute sagten: Jesus kommt vorbei. Bartimäus freute sich. Bartimäus rief laut: Hallo, Jesus. Jesus, hörst du mich? Jesus, hilf mir. Die Leute wurden ärgerlich. Weil Bartimäus so laut schrie. Die Leute sagten zu Bartimäus: Halt den Mund! Aber Bartimäus schrie noch viel lauter: Hallo, Jesus. Jesus, hilf mir. Jesus hörte Bartimäus rufen. Jesus sagte zu den Leuten: Ich höre einen Mann. Der ruft ganz laut. Der Mann soll zu mir kommen. Die Leute sagten zu Bartimäus: Nur Mut. Jesus sagt, du sollst kommen. Bartimäus sprang auf. Bartimäus lief zu Jesus. Jesus fragte Bartimäus: Was willst du? Was soll ich für dich tun? Bartimäus sagte zu Jesus: Du bist ein lieber Mensch. Du kommst von Gott. Ich möchte so gerne wieder sehen können. Jesus sagte zu Bartimäus: Du glaubst, dass ich dir helfen kann. Darum kannst du ab jetzt wieder sehen. Sofort konnte Bartimäus sehen. Bartimäus war glücklich. Bartimäus ging jetzt mit Jesus mit. © katholisches bibelwerk
Lied: Gl 450: Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht...
Predigtgedanken:
Papua-Neuguinea ist das Partnerland für den diesjährigen Weltmissionssonntag.
Kurz ein Blick auf die Weltkarte:
Dieses Land liegt zwischen dem Äquator und Australien und umfasst den östlichen Teil der Insel Neuguinea sowie mehrere Inseln und Inselgruppen.
Die Menschen dort bekommen die Folgen des Klimawandels deutlich zu spüren.
Exemplarisch sollen 2 Frauen zu Wort kommen, die sich mit der verheerenden Entwicklung nicht abfinden wollen.
Die Frau auf dem Plakat heißt Helena Hakena – sie ist 67 Jahre alt und im ganzen Land bekannt. Sie wohnt auf der Insel Bougainville, eine Insel mit beträchtlicher Ausdehnung, 200 km lang, 64 km breit. Allerdings wohnen die Menschen hauptsächlich in den Küstenregionen, das Landesinnere durchzieht ein Gebirge bis zu 2500 Meter hoch.
Das Bild zeigt Helena auf dem Grundstück ihres Sohnes, das schon vom Meer verschlungen wurde. Die toten Bäume zeugen davon, dass hier einmal festes Land war.
Der steigende Meeresspiegel lässt die Anbauflächen kleiner werden. Die Anbauzeiten sind weniger berechenbar - zuviel Regen oder große Trockenheit führen zu Ernteausfällen.
Aber:
Helena Hakena ist Aktivistin und setzt sich ein für Frieden, Frauenrechte und Klimagerechtigkeit. Sie wird nicht müde, die Themen Klimawandel und Klimagerechtigkeit auf internationaler Bühne anzusprechen – so auch bei der Klimakonferenz in Dubai im Jahr 2023. Sie machte die Absurdität der Situation deutlich: die Menschen ihrer Heimat tragen am wenigsten zum Klimawandel bei und müssen doch am meisten darunter leiden.
Ursula Rakova wohnt auf einer der Carteretinseln – Inseln, die nur 1,20 Meter aus dem Meer ragen. 2700 Menschen haben auf diesem Atoll ihre angestammte Heimat – Ursula Rakova ist ihre Sprecherin. Diese Inseln werden in den nächsten Jahrzehnten durch das steigende Meer unbewohnbar sein.
Die ersten Familien sind bereits auf die größere Insel Bougainville übergesiedelt (85 km entfernt). Über die katholische Kirche in Bougainville haben sie dort Land mit Kokos- und Kakaoplantagen bekommen. Doch es bleibt ein bitterer Nachgeschmack.
Ursula Rakova sagt dazu:
Wenn wir die Inseln verlassen müssen, bedeutet das, dass wir einen Teil unserer Identität verlieren werden.
Die Inselbewohner haben sich zu einer Organisation zusammengeschlossen. Ihr Name: „Tulele Peisa“ – d.h. Wir segeln auf den Wellen allein.
In den Medien wurde viel über die weltweit ersten Klimaflüchtlinge berichtet. Die Hoffnung, dass sich durch die mediale Aufmerksamkeit etwas entscheidend verändert, hat sich bislang nicht erfüllt. Und trotzdem geben Ursula Rakova und die Menschen von den Carteret - Inseln nicht auf. Sie kämpfen um ihr bedrohtes Paradies.
„Ich möchte wieder sehen können“ - so die Bitte des blinden Bartimäus an Jesus. Haben wir nicht auch immer wieder Grund, diese Bitte auszusprechen? Auch wir sind oft blind für die Sorgen, Probleme und Herausforderungen unserer Welt. Wir verschließen die Augen vor dem Leid der Anderen, weil wir es nicht mehr sehen wollen oder sehen können. Unser Blick ist oft gehalten auf die eigene Lebensgestaltung und wir übersehen die, die mit uns - ob in der Ferne oder in der Nähe das Leben auf dieser Welt mit uns teilen. „Meine Hoffnung, sie gilt dir“ Das könnten auch Worte des Bartimäus sein, der sich mit all seinem Vertrauen, das ihm noch geblieben ist, an Jesus wendet. „Meine Hoffnung, sie gilt dir“ das leben uns die Menschen in Papua-Neuguinea, auf Vanuatu und auf den Salomonen vor, die bei aller Bedrohung ihrer Heimat nicht aufhören, um diese Heimat zu kämpfen. Sie leben aus der Hoffnung, dass Gott und der Glaube an ihn für sie der tragende Grund ihres Lebens ist und sie ihre Sorgen und Zukunftsängste zu ihm bringen und mit ihm teilen können. „Meine Hoffnung, sie gilt dir“ Dieses Wort gilt nicht nur für die Menschen in Papua- Neuguinea. Es sollte auch für uns gelten.
Für Familien mit Kindern:
Die Frau auf dem Plakat ist Helen Hakena. Sie lebt auf einer Insel von Papua-Neuguinea. Sie steht auf dem Grundstück des Hauses ihres Bruders, das bereits vom Meer verschlungen wurde. Der Meeresspiegel steigt dort immer weiter an. Das Wasser bedroht das Leben der Menschen dort. Das Wasser steigt durch den weltweiten Klimawandel.
Helena sieht und spürt die Auswirkungen dieses Klimawandels. Die Ernte fällt aus, weil es zu viel regnet oder es zu trocken ist. Die Menschen können sich nicht mehr darauf verlassen, dass auf ihren Feldern genug wächst.
Helena möchte aber auch nicht einfach zusehen. Sie möchte etwas gegen diese bedrohliche Situation tun. Auf der Weltklimakonferenz in Dubai hat sie von den Zerstörungen in ihrem Land erzählt. Sie hat Menschen aufgerufen, Verantwortung für die Bewahrung der Schöpfung zu übernehmen. Du kannst hier, wo du zuhause bist, Verantwortung für die Schöpfung übernehmen. so kannst Du Helena unterstützen. (Überlege, was Du zur Bewahrung der Schöpfung beitragen kannst)
Glaubensbekenntnis: Wir dürfen gemeinsam unseren Glauben bekennen: sprechen oder singen: Gl 354: Gott ist dreifaltig einer...
Fürbittgebet
Die Fürbitten sind unser Gebet für die anderen. Es bedarf nicht vieler Worte, denn Gott kennt uns und weiß schon zuvor, worum wir bitten wollen.
Wir können Fürbitten aussprechen, manchmal reicht es, die Namen derer laut auszusprechen, die man Gott ans Herz legen will, (v.a. aber auch die Menschen, die uns während des Predigtgesprächs eingefallen sind). Wir dürfen auch beten für verstorbene Freunde und Angehörigen. Wir dürfen Gott unsere Bitten aber auch still anvertrauen.
Als Antwortruf eignen sich: Gl 182 oder Gl 817
oder:
Guter Gott, überall auf der Welt gibt es Menschen, die sich für Frieden und Gerechtigkeit einsetzen. Menschen, die sich um deine Schöpfung sorgen. Voll Hoffnung bitten wir und rufen: Unsere Hoffnung – sie gilt dir.
- Für die Kirchen in den verschiedenen Ländern und Kontinenten. Lass sie einander im Geist der Solidarität und Geschwisterlichkeit begegnen. (Stille) Gott unser Vater. A: Unsere Hoffnung – sie gilt dir.
- Für alle, die in Politik und Gesellschaft Verantwortung tragen. Schenke ihnen Weisheit, damit sie die Wahrheit suchen, die Schöpfung bewahren und die Gerechtigkeit fördern. (Stille) Gott unser Vater. A: Unsere Hoffnung – sie gilt dir.
- Für alle, die einsam, krank und mutlos geworden sind. Für alle Opfer von Krieg, Gewalt und Ausbeutung. Sende ihnen Menschen, die ihnen guttun und Zuversicht schenken. (Stille) Gott unser Vater. A: Unsere Hoffnung – sie gilt dir.
- Für die Frauen in Ozeanien. Gib ihnen Mut, in ihrem Einsatz für Teilhabe und Mitbestimmung nicht nachzulassen. (Stille) Gott unser Vater. A: Unsere Hoffnung – sie gilt dir.
- Für unsere eigenen Anliegen, für die wir in einem Moment der Stille bitten. (Stille) Gott unser Vater. A: Unsere Hoffnung – sie gilt dir.
- Für unsere verstorbenen Verwandten und Freunde, mit denen wir uns auch über den Tod hinaus verbunden fühlen. Schenke ihnen das Leben in Fülle bei dir. (Stille) Gott unser Vater. A: Unsere Hoffnung – sie gilt dir.
Guter Gott, du Schöpfer der Welt. Du bist unsere Hoffnung und Zuversicht. Du bist mit uns auf unserem Weg. Dafür danken wir dir und preisen dich heute und alle Tage unseres Lebens. Amen Arbeitshilfe missio)
Hinführung zum Vater unser: Jesus, das Gebet, das du uns gelehrt hast, verbindet uns mit allen Christinnen und Christen, auch mit denen, die weit entfernt leben. In Verbundenheit mit den Schwestern und Brüdern im Glauben, die auf den pazifischen Inselstaaten leben beten wir: Vater unser…
Lied: Gl 841, 1-3: Wo Menschen sich vergessen…
Gebet:
Herr,
du malst den Himmel blau und das Meer
in allen Farben so schön und lebendig.
Wenn Wind und Wasser tanzen,
tanzen sie für dich.
Doch der Meeresspiegel steigt leise.
Sei bei allen, die sich davor fürchten,
die ihr Heim verlieren,
ihre Gräber und ihre Identität;
denn ihre Hoffnung, sie gilt dir.
Du lässt Frauen lachen und Kinder,
voller Gaben, so mutig und klug.
Viele rudern kraftvoll das Boot,
doch nicht alle finden das rettende Ufer.
Sondern sie erleben Gewalt.
Schaffe den Verletzten Gerechtigkeit.
Hilf ihnen, Heilung zu finden
und wo möglich vergeben zu können;
denn ihre Hoffnung, sie gilt dir.
Du pflanzt Hoffnung auch in mich,
doch was erhoffst du dir von mir?
Kann ich selbst Hoffnung sein
für deine Schöpfung, deinen Frieden?
Auch ich sitze in dem Boot.
Stell auch meine Füße auf trockenen Grund
und gib mir den Mut,
voranzugehen;
denn meine Hoffnung, sie gilt dir.
Segen:
Gott, Ursprung des Lebens,
stärke unsere Verbundenheit mit allem Lebendigen.
Gott, Versöhnung des Lebens,
lasse den Frieden in unseren Herzen wachsen.
Gott, hoffnung des Lebens,
wecke in uns die Zuversicht auf ein lebenswertes Morgen.
Das gewähre uns der dreieinige Gott, der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.
(Arbeitshilfe missio)
Singet Lob und Preis - Dank sei Gott, dem Herrn!
Lied: Gl 453, 1-4: Bewahre uns, Gott,behüte uns Gott…
Wer von zu Hause aus die Arbeit von missio unterstützen möchte, kann eine Spende überweisen an:
missio München
IBAN: DE96 7509 0300 0800 04
Stichwort: Weltmissionssonntag 2024