Hausgottesdienst am
3. Adventssonntag - C
15. Dezember 2024
Die drei Kerzen auf dem Adventskranz oder am Adventsgesteck werden entzündet; danach:
Lied:Gl 223, 1-3: Wir sagen euch an...
Kreuzzeichen
Gedanken zur Hinführung:
Schon sind wir am 3. Adventssonntag angekommen. Wir feiern den Sonntag „Gaudete“ - „Freuet euch“. In unserer Themenreihe der diesjährigen Adventssonntage zur Vorbereitung auf das Heilige Jahr schauen wir heute auf die Hoffnung auf Gott - mitten unter uns. Im Buch Zefanja bricht sich diese Freude heute Bahn, weil Gott jetzt schon in unserer Mitte ist und uns neue Hoffnung und Zuversicht schenken will.
Gebet:
„Freut euch!“, sagt der heutige Sonntag, „Denn der Herr ist nahe.“
Wenn Gott kommt, wird alles gut.
So lasst uns beten:
Komm, du Wort des Vaters,
komm wie damals so auch heute.
Erfülle uns wie den Propheten Jesaja
mit der Sehnsucht nach dem Himmel auf Erden.
Erschüttere uns wie den Täufer
über die Verstörung unserer Welt.
Überrasche uns wie Maria
mit der unwahrscheinlichen Botschaft einer neuen Geburt.
Komm, du Wort des Vaters,
komm wie damals so auch heute.
Amen (ArGe Liturgie)
Lesung aus dem Buch Zefanja (Zef 3,14-17):
Juble, Tochter Zion! Jauchze, Israel! Freu dich und frohlocke von ganzem Herzen, Tochter Jerusalem! Der Herr hat das Urteil gegen dich aufgehoben und deine Feinde zur Umkehr gezwungen. Der König Israels, der Herr, ist in deiner Mitte; du hast kein Unheil mehr zu fürchten. An jenem Tag wird man zu Jerusalem sagen: Fürchte dich nicht, Zion! Lass die Hände nicht sinken! Der Herr, dein Gott, ist in deiner Mitte, ein Held, der Rettung bringt. Er freut sich und jubelt über dich, er
erneuert seine Liebe zu dir, er jubelt über dich und frohlockt, wie man frohlockt an einem Festtag.
Lied:Gl 228, 1-3:Tochter Zion, freue dich…
Halleluja:Gl 721 oder 716
Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas - (Lk 3, 10-18)
Die Leute fragten Johannes den Täufer: Was sollen wir also tun? Er antwortete ihnen: Wer zwei Gewänder hat, der gebe eines davon dem, der keines hat, und wer zu essen hat, der handle ebenso. Es kamen auch Zöllner zu ihm, um sich taufen zu lassen, und fragten: Meister, was sollen wir tun? Er sagte zu ihnen: Verlangt nicht mehr, als festgesetzt ist. Auch Soldaten fragten ihn: Was sollen denn wir tun? Und er sagte zu ihnen: Misshandelt niemand, erpresst niemand, begnügt euch mit eurem Sold! Das Volk war voll Erwartung und alle überlegten im Stillen, ob Johannes nicht vielleicht selbst der Messias sei. Doch Johannes gab ihnen allen zur Antwort: Ich taufe euch nur mit Wasser. Es kommt aber einer, der stärker ist als ich, und ich bin es nicht wert, ihm die Schuhe aufzuschnüren. Er wird euch mit dem Heiligen Geist und mit Feuer taufen. Schon hält er die Schaufel in der Hand, um die Spreu vom Weizen zu trennen und den Weizen in seine Scheune zu bringen; die Spreu aber wird er in nie erlöschendem Feuer verbrennen. Mit diesen und vielen anderen Worten ermahnte er das Volk in seiner Predigt.
oder: In leichter Sprache
Gott hatte einem Mann einen Auftrag gegeben. Der Mann hieß Johannes. Johannes sollte den Menschen sagen: Bald kommt Jesus. Jesus kommt von Gott. Die Leute waren gespannt. Die Leute fragten Johannes: Was sollen wir tun, wenn Jesus kommt? Können wir uns vorbereiten? Johannes sagte: Ja. Ihr könnte euch vorbereiten. Ihr könnt zum Beispiel den armen Leuten etwas zum Anziehen geben.Und den hungernden Leuten etwas zum Essen. Zu Johannes kamen auch Zöllner.Zöllner mussten bei den Leuten Geld für den Kaiser einsammeln. Meistens sammelten die Zöllner bei den Leuten zu viel Geld ein. Und behielten das Geld für sich selber. Die Zöllner fragten Johannes: Sollen wir auch etwas tun? Johannes sagte zu den Zöllnern: Ja. Ihr sollt auch etwas tun. Ihr sollt nur so viel Geld einsammeln, wie der Kaiser gesagt hat. Die Soldaten kamen zu Johannes. Die Soldaten fragten Johannes: Sollen wir auch etwas tun? Johannes sagte: Ja. Ihr sollt auch etwas tun.Ihr sollt zu den Menschen gut sein. Und keine Menschen quälen. Oder verprügeln.
Alle Leute staunten über Johannes. Weil Johannes alle Fragen beantworten konnte.Die Leute dachten heimlich: Vielleicht ist Johannes selber der Sohn von Gott.
Johannes merkte, was die Leute dachten. Johannes sagte: Nein, ich bin nicht der Sohn von Gott. Der Sohn von Gott ist viel mächtiger als ich. Und viel wichtiger. Ich
traue mich nicht einmal, der Diener von dem Sohn von Gott zu sein. Der Sohn von Gott übergießt euch mit dem Heiligen Geist. Der Heilige Geist hilft euch, in eurem Herzen Gutes zu denken. Und Gutes zu tun. Das Gute bleibt in euren Herzen.Ich selber kann euch nur mit Wasser übergießen. Aber das Wasser ist ein Zeichen:So wie ich Wasser über euch gieße, so will der Sohn von Gott den Heiligen Geist über euch gießen. So und noch viel mehr erzählte Johannes den Menschen.Alle Menschen warteten gespannt, dass Jesus kommt. © evangelium-in-leichter-sprache.de
Lied:Gl 450: Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht…
Predigtgedanken:
Ich möchte Ihnen die Geschichte „Das Geschenk des Rabbi“ erzählen:
Es war einmal ein Kloster, für das schwere Zeiten angebrochen waren.Einst ein großer Orden, waren alle seine Bruderhäuser verlorengegangen.
Nur noch fünf Mönche übrigblieben im zerfallenden Mutterhaus: der Abt und vier andere, alle über 70 Jahre alt. In den Wäldern, die das Kloster umgaben, stand eine kleine Hütte, die ein Rabbi von einer nahe gelegenen Stadt gelegentlich als Einsiedelei benutzte. In einer solchen Zeit, als der Abt sich wieder einmal zermarterte über den unabwendbaren Tod seines Ordens, fiel ihm ein, den Rabbi in, seiner Eremitage zu besuchen und ihn zu fragen, ob er möglicherweise einen Rat wüsste, wie das Kloster zu retten sei. Der Rabbi hieß den Abt in seiner Hütte willkommen. Aber als der Abt den Zweck seines Besuches erklärte, konnte der Rabbi nur mitfühlend ausrufen: „Ich weiß, wie das ist, der Geist hat die Menschen verlassen. Es ist genauso in meiner Stadt. Fast keiner kommt mehr in die Synagoge.” Die Zeit kam heran, dass der Abt aufbrechen musste. „Es war wunderbar, dass wir uns nach all den Jahren begegnen konnten”, sagte der Abt, „aber gibt es denn gar nichts, das du mir sagen kannst, keinen kleinen Rat, der mir helfen würde, meinen sterbenden Orden zu retten?”„Nein, es tut mir leid”, erwiderte der Rabbi, „Das einzige, was ich dir sagen kann, ist, dass der Messias einer von euch ist.“Als der Abt zum Kloster zurückkehrte, versammelten sich seine Brüder um ihn und fragten: „Nun, was sagte der Rabbi?” „Er konnte nicht helfen”, antwortete der Abt. „Das einzige, was er sagte, gerade als ich ihn verließ, war, dass der Messias einer von uns sei. Ich weiß nicht, was er meinte.”In den Tagen, Wochen, Monaten, die folgten, bedachten die alten Mönche dies und fragten sich, ob es irgendeine Bestätigung für die Worte des Rabbis gebe.Der Messias ist einer von uns? Wie sie in dieser Art überlegten, begannen die alten Mönche einander mit außerordentlichem Respekt zu behandeln, wegen der entfernten Möglichkeit, dass einer von ihnen der Messias sein könnte. Und auf die noch entferntere Möglichkeit hin, dass jeder der Mönche selbst der Messias sein könnte, begannen sie, sich selbst mit außerordentlichem Respekt zu behandeln. Weil der Wald, in dem das Kloster lag, so schön war, geschah es noch gelegentlich, dass Leute es besuchten.
Als sie so taten, fühlten sie diese Aura von außerordentlichem Respekt, die nun die fünf alten Mönche zu umgeben begann. Es war etwas seltsam Anziehendes daran.
Dann geschah es, dass einige der Jüngeren, die das Kloster besuchten, anfingen, mehr und mehr mit den alten Mönchen zu sprechen. Nach einiger Zeit fragte einer, ob er sich ihnen anschließen dürfe. Dann ein anderer und noch einer. So wurde das Kloster innerhalb weniger Jahre wieder ein aufstrebender Orden und, dank des Geschenkes des Rabbis, ein lebendiges Zentrum von Licht und Geistigkeit in der Gegend.
„Der Messias ist einer von euch“ - diese überraschende Aussage des Rabbi schlägt den Bogen zur Verheißung des Zefanja: Der Herr, dein Gott ist in deiner Mitte und sie schlägt den Bogen zur adventlichen Bezeichnung des Messias, nämlich Immanuel. - Gott ist mit uns.
Angesichts der derzeitigen Verhältnisse in unserer Welt und angesichts der Kirche in Europa drängt sich auch uns manchmal der Eindruck auf: Gott hat uns verlassen. Es geht mit allem abwärts.
Andererseits erleben wir in diesen Tagen vor Weihnachten wieder eine große Welle der Hilfsbereitschaft, die in vielen Spendengalas zum Ausdruck kommt, in denen Millionen für kranke und bedürftige Menschen zusammen kommen. Das können wir aus der Geschichte lernen: Wo Menschen wieder lernen, Christus im Bruder oder in der Schwester zu erkennen, wo wieder Respekt füreinander wächst, da verändert sich die Aura, da verbessert sich die Atmosphäre, in der Menschen zusammen leben. Wenn wir in wenigen Tagen das Geheimnis der Menschwerdung Gottes in uns Menschen feiern, dann können auch wir uns in den letzten Tagen der diesjährigen Adventszeit in unserem Umfeld dieser Frage stellen: Ist der Messias einer von uns? Ist er wirklich schon in unserer Mitte?
Für Familien mit Kindern:
Neben all dem Schmücken, Backen und Vorbereiten gehört zum Advent auch das Teilen. An vielen Schulen und Kindergärten laufen Aktionen für hilfsbedürftige Menschen. Im Radio und Fernsehen bekommen wir Aufrufe, uns zu beteiligen. Machst du auch wo mit? Jesus würde das gefallen, dass wir an Menschen denken, die Hilfe brauchen. Er hat Menschen immer wieder aufgefordert zu teilen, an die zu denken, die weniger haben als wir selber.
Guter Gott, ich möchte nicht vergessen, dass andere Menschen Hilfe brauchen. Danke für all die Menschen, die sich darum kümmern und danke auch für die, die uns daran erinnern. Amen (dkv - Mein Sonntagsblatt - 2019)
Glaubensbekenntnis:Wir dürfen gemeinsam unseren Glauben bekennen - gesprochen oder gesungen: Gl 790, 1-4
Fürbittgebet
Die Fürbitten sind unser Gebet für die anderen. Es bedarf nicht vieler Worte, denn Gott kennt uns und weiß schon zuvor, worum wir bitten wollen.
Wir können Fürbitten aussprechen, manchmal reicht es, die Namen derer laut auszusprechen, die man Gott ans Herz legen will .
Wir dürfen Gott unsere Bitten aber auch still anvertrauen.
Als Antwortruf eignen sich: Gl 182 oder Gl 817
oder:
Herr Jesus Christus, wir freuen uns über dein Kommen in unsere Welt und unser Leben. Gleichzeitig halten wir dir hin, wo wir an unsere Grenzen stoßen und aus eigenen Kräften nicht weiter kommen.
➢ Wir bitten dich um Glaubensfreude für alle, die im Dienst stehen, Deine Frohe Botschaft ansteckend und einladend zu verkünden.
➢ Wir bitten dich um Lebensfreude für alle, deren Leben derzeit verdunkelt ist von Krankheit, Armut, Arbeitslosigkeit oder die Sorge um einen lieben Menschen.
➢ Wir bitten dich für alle, die sich in diesen adventlichen Tagen voll Freude innerlich und geistlich auf das Geheimnis deiner Menschwerdung vorbereiten.
➢ Wir bitten dich um Hoffnung und Zuversicht für alle Menschen, die in Kriegs- und Krisengebieten leben müssen.
➢ Wir bitten dich um Trost und einen starken Glauben für alle, die in diesen Tagen um einen verstorbenen Menschen trauern.
➢ Wir bitten dich für alle unserer Verstorbenen. Schenke ihnen die Freude des ewigen Lebens.
Herr, unser Gott! Du weißt um uns. Du kennst unsere Freude und Hoffnung, unsere Trauer und Angst. Unser ganzes Leben liegt in deiner Hand. Dir vertrauen wir alles an. Bleibe mit uns auf dem Weg. Darum bitten wir durch Jesus Christus, der mit dir und dem Hl. Geist lebt und herrscht - heute und alle Tage und in Ewigkeit. Amen
Hinführung zum Vater unser: Herr Jesus, in der Hoffnung auf dein erneutes Kommen bitten wir, dass Himmel und Erde sich miteinander verbinden. Dann wird aus dem Kommen nicht nur Zukunft, sondern Gegenwart. Mit deinen Worten dürfen wir beten: Vater unser..
Lied:Gl 747, 1+2: O komm, o komm, Immanuel...
Gebet:
Wir danke dir, Gott, unserem Vater.
Dein Sohn Jesus Christus hat zu uns gesprochen
mit seinem froh machenden Wort.
Hilf uns zu Hause, in der Schule, in der Arbeit
oder wo immer wir sind,
Freude auszustrahlen.
Lass uns Licht sein für andere,
damit sie durch uns ein wenig Freude erleben.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
Amen (Nach: Stefan Anzinger/ Marcus Lautenbacher: Zwei mal zehn Familiengottesdienste - S. 22)
Segen
So segne uns und alle, die uns nahe sind, der allmächtige und barmherzige Gott - der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.
Singet Lob und Preis - Dank sei Gott, dem Herrn!
Lied:Gl 749, 1+2: Seht, neuer Morgen...