Hausgottesdienst am
2. Sonntag nach Weihnachten - Jahreskreis C
5. Januar 2025
Lied:Gl 236, 1-4: Es kommt ein Schiff geladen...
Kreuzzeichen
evtl. Entzünden einer Kerze
Gedanken zur Hinführung:
„Und das Wirt ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt“ - so beten wir immer wieder im Angelus - Gebet. Auch im heutigen Tagesevangelium werden wir diese Worte wieder hören. Das Wort, das im Anfang war und die Welt ins Leben gerufen hat, wird Mensch und nimmt Wohnung mitten unter uns.
Stimmen wir ein in den Lobgesang auf seine Herrlichkeit:
Lied:Gl 250, 5
Gebet:
Menschenfreundlicher Gott,
in der Nacht, in der Jesus geboren wurde,
hat ein Licht zu leuchten begonnen,
das auch unser Leben erhellen will.
Jesu Geburt ist der Anfang eines Weges,
der uns alle zu wahrer Menschlichkeit einlädt.
Berühre unsere Herzen und unseren Geist,
damit wir einander offen begegnen.
So bitten wir durch Jesus Christus, unseren Bruder und Herrn
(Nach: Bitten und Gebete - Edition Exodus - S. 20)
Lesung aus dem Buch Jesus Sirach (Sir 24,1-2.8-12):
Die Weisheit lobt sich selbst, sie rühmt sich bei ihrem Volk. Sie öffnet ihren Mund in der Versammlung Gottes und rühmt sich vor seinen Scharen: Der Schöpfer des Alls gab mir Befehl; er, der mich schuf, wusste für mein Zelt eine Ruhestätte. Er sprach: In Jakob sollst du wohnen, in Israel sollst du deinen Erbbesitz haben.Vor der Zeit, am Anfang, hat er mich erschaffen und bis in Ewigkeit vergehe ich nicht. Ich tat vor ihm Dienst im heiligen Zelt und wurde dann auf dem Zion eingesetzt. In der Stadt, die er ebenso liebt wie mich, fand ich Ruhe, Jerusalem wurde mein Machtbereich. Ich fasste Wurzel bei einem ruhmreichen Volk, im Eigentum des Herrn, in seinem Erbbesitz.
Antwortgesang:Gl 752, 1+3: Freu dich, Erd und Sternenzelt
Halleluja:Gl 174, 1 oder 716
Aus dem Heiligen Evangelium nach Johannes (Joh 1, 1-5.9-14)
Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott.Im Anfang war es bei Gott.Alles ist durch das Wort geworden und ohne das Wort wurde nichts, was geworden ist. In ihm war das Leben und das Leben war das Licht der Menschen.Und das Licht leuchtet in der Finsternis und die Finsternis hat es nicht erfasst.Das wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet, kam in die Welt.Er war in der Welt und die Welt ist durch ihn geworden, aber die Welt erkannte ihn nicht.Er kam in sein Eigentum, aber die Seinen nahmen ihn nicht auf.Allen aber, die ihn aufnahmen, gab er Macht, Kinder Gottes zu werden, allen, die an seinen Namen glauben, die nicht aus dem Blut, nicht aus dem Willen des Fleisches, nicht aus dem Willen des Mannes, sondern aus Gott geboren sind.Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt und wir haben seine Herrlichkeit gesehen, die Herrlichkeit des einzigen Sohnes vom Vater, voll Gnade und Wahrheit.
oder in leichter Sprache
Gott hat die ganze Welt erschaffen. Aber woher kommt Gott? Wer hat Gott erschaffen? Niemand hat Gott erschaffen. Gott ist selber der allererste Anfang.Am Anfang ist Gott. Gott ist der allererste Anfang. Gott muss nicht erschaffen werden. Gott hat keinen Anfang und kein Ende. Gott gehört die ganze Welt. Gott wollte bei den Menschen wohnen. Darum schickte Gott Jesus in die Welt. Aber die Menschen wollten Jesus nicht haben. Die Menschen sagten: Geh weg, Jesus.Wir brauchen dich nicht. Aber einige Menschen glauben an Gott. Einige Menschen freuen sich, dass Gott Jesus geschickt hat. Die Menschen freuen sich, dass Jesus geboren ist. Die Menschen sind froh. Die Menschen sagen: Jetzt wissen wir endlich, wie wunderbar Gott ist.
Lied:Gl 450: Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht…
Predigtgedanken:
Wort, Logos, Weisheit - im Grunde drücken diese Begriffe das Gleiche aus. Sie stehen für Gott, der durch sein Wort die Welt ins Dasein gerufen hat, der ihr mit seinem Logos einen Sinn gegeben hat und der in seiner Weisheit mitten unter den Menschen wohnen will. Wir nennen das Christentum eine Offenbarungsreligion, weil Gott seit Menschengedenken immer wieder dem Menschen gegenübertritt, ihn anspricht, ihm seine Pläne offenbart, ihm seinen Bund anbietet, ihm seine Weisung, seine Gebote schenkt, damit das Leben des Menschen gelingt. Die 10 Gebote heißen
im Griechischen „Dekalog“ - die „10 Worte“, wobei Logos mehr meint als nur „Wort“. Logos ist der „Sinn“. Mit seinen 10 Geboten will Gott also 10 Mal Sinn stiften in unserem Leben. Er will unserem Leben und unserem Zusammenleben einen sinnstiftenden, sinnvollen Rahmen geben. Und immer wieder wendet sich Gott im Alten Testament durch seinen Propheten an sein Volk, um ihm den rechten Weg durch diese Welt und Zeit zu zeigen.
In Jesus wird schlussendlich dieses Wort Mensch. Gott bleibt nicht beim Wort, sondern nimmt Gestalt an, wird ansprechbar, begreifbar, auch angreifbar.
In einem äthiopischen Sprichwort heißt es: Ein Wort, das dir hilft. kannst du dir nicht selber sagen. Diese Erfahrung haben sicherlich viele von uns schon mindestens einmal gemacht. Jeder Versuch einer Selbstvertröstung läuft über kurz oder lang ins Leere. Aber wenn uns jemand einen echten Trost zusagt, uns Verzeihung gewährt, uns etwas sagt, was uns aufbaut und aufrichtet, dann ist das ganz etwas anderes.
Das setzt natürlich eine Offenheit meinerseits voraus. Ich muss bereit sein, dieses Wort zu hören, auf dieses Wort zu hören, es zu bedenken, es aufzunehmen und danach zu handeln.
Alles das gilt auch und erst recht für das Wort, das Gott selber ist, für Jesus, das Mensch gewordene Wort Gottes.
Es wird uns zugesagt, dass alle, die ihn aufnehmen, Kinder Gottes werden. Doch was heißt das konkret? Im Idealfall vertrauen ihren Eltern, wissen sich bei ihnen geschützt und geborgen. Sie nehmen sich die Eltern zum Vorbild, versuchen sie nachzuahmen, versuchen zu sein, wie sie. Kinder wenden sich an die Eltern, wenn sie nicht mehr weiter wissen. Sie lernen aus ihren Erfahrungen und hören auf das, was ihnen von den Eltern als wohlmeinender, als gut gemeinter Rat mitgegeben wird.
Was heißt das für unsere Gotteskindschaft? Auch Gott darf und soll ich vertrauen. Gott hält Wort. Er hält mich mit seinem Wort, mit Jesus, der mein Leben mit mir teilen will, der auch mich immer wieder fragt: „Was willst du, das ich dir tun soll?“ Auch wir können lernen aus den Erfahrungen, die glaubende Menschen vor uns mit diesem unserem Gott gemacht haben. Auch wir dürfen darauf bauen, dass er uns für unseren Lebensweg den einen oder anderen wohlmeinenden, gut gemeinten Rat mit auf den Weg gibt.
Dazu braucht es aber auch immer wieder den Dialog, die Zwiesprache zwischen Gott und Mensch, die wir „Beten“ nennen. Ob im ganz persönlichen Rahmen oder im gemeinsamen Gottesdienst: Gott lädt uns immer wieder neu ein, uns für ihn zu öffnen, sein Wort für uns aufzunehmen und mit ihm zum Ziel unseres Lebens zu finden.
Für Familien mit Kindern:
Ein Wort ist der Anfang von … … einem wütenden Streit … einer freudigen Nachricht … einem traurigen Ereignis … einem freundlichen Lob … (vielleicht fällt
dir noch etwas ein) Wir hören oft schon beim „Hallo“ wie es dem anderen geht – ob er oder sie traurig ist oder gut drauf, ob jemand bedrückt ist oder glücklich, ob du gelangweilt bist oder voller Energie. Jedes Wort bewirkt etwas. Jedes Wort erreicht etwas. Worte schaffen Wirklichkeit. Jedes Wort hat eine Wirkung auf uns. Jedes Wort von Gott und jedes Wort, dass wir zueinander sagen. Kannst du dich noch erinnern, welches das 1. Wort war, dass du heute gesagt hast? Welche Worte tun dir gut? Wer sagt sie zu dir? Welche Worte hörst du gerne und welche nicht? Wenn du möchtest, schenke heute jemandem ein Wort, von dem du annimmst, dass es ihm oder ihr guttut. (ARGE Liturgie)
Lied:Gl 751, 1+7: Auf, Christen, singt festliche Lieder...
Fürbittgebet
Die Fürbitten sind unser Gebet für die anderen. Es bedarf nicht vieler Worte, denn Gott kennt uns und weiß schon zuvor, worum wir bitten wollen.
Wir können Fürbitten aussprechen, manchmal reicht es, die Namen derer laut auszusprechen, die man Gott ans Herz legen will, .
Wir dürfen Gott unsere Bitten aber auch still anvertrauen.
Als Antwortruf eignen sich: Gl 182 oder Gl 817
oder:
Jesus, unser Licht und Wort, unsere Hilfe und unser Sinn. Dir vertrauen wir unsere Bitten an:
➢ Jesus, du Wort, das im Anfang bei Gott war: Stärke mit deinem Geist alle, die andere auf deine Gegenwart in unserer Welt aufmerksam machen wollen.
➢ Jesus, du Licht, das in die Welt gekommen ist: Stehe allen zur Seite, deren Leben derzeit verdunkelt ist von Leid und Not, Krankheit, Trauer oder Krieg.
➢ Jesus, du Licht, das unerkannt in dieser Welt leuchtet: Viele suchen einen Sinn für ihr Leben. Lass sie diesen Sinn in dir finden.
➢Jesus, du Wort, das Fleisch geworden ist: Mache auch uns bereit, deine Botschaft in unserem Alltag mit Leben zu füllen.
➢ Jesus, du ruhst am Herzen deines Vaters: Schenke allen unseren Verstorbenen, an die wir uns heute besonders erinnern, die ewige Ruhe im Haus deines Vaters.
Herr, unser Gott, höre und erhöre unsere Bitten, die wir vor dich gebracht haben durch Jesus Christus, unseren Bruder und Herrn.
Hinführung zum Vater unser: Herr Jesus Christus, du bist Liebe, Versöhnung und Beziehung. Mit deinen Worten dürfen wir beten: Vater unser...
Lied:Gl 753, 1+2: Singen wir mit Fröhlichkeit...
Gebet:
Menschenfreundlicher Gott,
ein Kind ist uns geboren,
neue Hoffnung ist uns geschenkt.
Wir danke dir für diese Feier und für alles,
was uns in diesen Tagen die Freude des Neugeborenen nahe bringt.
Möge die Geburt Jesu, die die Menschlichkeit mehrt und Zukunft eröffnet,
auch in unseren Herzen und in unserer Gemeinschaft geschehen.
Dann werden Gerechtigkeit und Friede sich küssen.
So bitten wir. Amen (Nach: Bitten und Gebete - Edition Exodus - S. 20)
Segen
Gott bleibe bei dir mit dem Licht der Heiligen Nacht,
wenn dunkle Tage kommen.(Möge Gottes Licht dir leuchten - Irische Weihnachtssegen - S.8)
So segne uns und alle, die uns nahe sind, der allmächtige und barmherzige Gott - der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.
Singet Lob und Preis - Dank sei Gott, dem Herrn!
Lied:Gl 256, 1+2: Ich steh an deiner Krippe hier…