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Hausgottesdienst am
2. Adventssonntag - C
8. Dezember 2024
„Hoffnung auf neue Wege“

Die zwei Kerzen auf dem Adventskranz oder am Adventsgesteck werden entzündet; danach:

Lied:Gl 223, 1+2: Wir sagen euch an...

Kreuzzeichen

Gedanken zur Hinführung:
„Machet dem Herrn die Wege bereit…“ Wir sind in diesen Wochen auf dem Weg nach Bethlehem, zum Geheimnis der Menschwerdung Gottes unter uns Menschen. Dieser Weg ist nicht immer eben, nicht immer gerade. Er kennt Steigung und Gefälle; Sackgassen, Umwege und Abwege. Es gilt, das eigentliche Ziel nicht aus den Augen zu verlieren. Aber wir wollen diesen Weg gehen, weil wir zu Gott finden wollen und weil Gott uns entgegenkommen will. Und wir gehen in der Hoffnung auf neue Wege, die Gott uns bereiten will.

Gebet:
Gott,
immer wenn wir dir begegnen, wird ein Stück in uns geheilt.
Du bist in unserer Mitte, schenkst uns Frieden
und segnest unser Bemühen um Gerechtigkeit und Liebe.
Lass uns gerade in dieser Zeit des Unmuts und der Aggressivität,
des Misstrauens und der Verständnislosigkeit, nicht vergessen,
dass wir dir den Weg bereiten.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. (Nach: ArGe Liturgie)

Halleluja:Gl 174,4 oder 716

Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas - (Lk 3, 1-6)
Es war im fünfzehnten Jahr der Regierung des Kaisers Tiberius; Pontius Pilatus war Statthalter von Judäa, Herodes Tetrarch von Galiläa, sein Bruder Philippus Tetrarch von Ituräa und Trachonitis, Lysanias Tetrarch von Abilene; Hohepriester waren Hannas und Kajaphas. Da erging in der Wüste das Wort Gottes an Johannes, den Sohn des Zacharias. Und er zog in die Gegend am Jordan und verkündigte dort überall Umkehr und Taufe zur Vergebung der Sünden. So erfüllte sich, was im Buch der Reden des Propheten Jesaja steht: Eine Stimme ruft in der Wüste: Bereitet dem Herrn den Weg! Ebnet ihm die Straßen! Jede Schlucht soll aufgefüllt werden,
jeder Berg und Hügel sich senken. Was krumm ist, soll gerade werden, was uneben ist, soll zum ebenen Weg werden. Und alle Menschen werden das Heil sehen, das von Gott kommt.
oder: In leichter Sprache
Vor vielen 1000 Jahren lebte ein Mann. Der Mann hieß Jesaja. Jesaja konnte in seinem Herzen mit Gott sprechen. Alles, was Gott in das Herz von Jesaja sagte, schrieb Jesaja in ein Buch. Das Buch von Jesaja ist auch in der Bibel aufgeschrieben.Alle Menschen können das Buch von Jesaja lesen. Dann wissen die Menschen, was Gott gesagt hat. Einmal hat Jesaja in sein Buch geschrieben: So könnt ihr merken, dass Gott kommt: Ein Mann steht in der Wüste. Der Mann ruft laut.Der Mann ruft: Macht euch für Gott bereit. Eines Tages stand wirklich ein Mann in der Wüste. Der Mann hieß Johannes. Johannes rief laut: Macht euch bereit. Gott kommt zu euch. Hört auf, Böses zu tun. Lasst euch taufen. Geht Gott entgegen.Bald könnt ihr Gott sehen. © evangelium-in-leichter-sprache.de

Lied:Gl 450: Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht…

Predigtgedanken:
Wem ist das nicht schon einmal passiert, auf einer unbekannten Fahrtstrecke, in einer unbekannten Stadt eine Abfahrt, eine Abzweigung verpasst, falsch abgebogen oder sich blind auf das Navi verlassen und...verfahren.
Da heißt es dann: rechts ran fahren; sich vielleicht im Internet oder mit einer Straßenkarte neu orientieren und dann einen neuen Versuch wagen. Manchmal müssen wir auch wenden und umkehren.
Wenn wir auf die momentane Situation in unserem Land und auf unsere Welt schauen, entdecken wir viele „verfahrene“ Situationen, die uns nicht weiter bringen: Regierungskrise und drohende Massenentlassungen in Deutschland, Regierungskrise in Frankreich; Regierungskrise in Südkorea, Bürgerproteste in Georgien; Neuansetzung der Präsidentschaftswahl in Rumänien wegen russischer Einmischung; Bürgerkrieg in Syrien mit dem massiven Vormarsch islamistischer Truppen; die Gefahr eines neuen Wettrüstens unter Einsatz auch atomarer Waffen, ganz zu schweigen von den nach wie vor bestehenden bekannten Kriegsgebieten.
Wie könnte in diesen Fällen ein Neuanfang, eine Wendung, eine Umkehr ausschauen?
Die Texte aus der Heiligen Schrift, die wir gerade gehört haben, beziehen sich auch auf ganz konkrete historische Begebenheiten. Angesichts der schmerzlichen Erfahrung der Zerstörung Jerusalems und der Verschleppung in das babylonische Exil, in die Gefangenschaft im Jahr 586 vor Christus verheißt Baruch die Hoffnung auf Heimkehr, auf einen Neubeginn, auf einen Weg zurück in die ersehnte Heimat. Eine Verheißung, die sich 638 erfüllen sollte. Und Jesus spricht seine Verheißung
eines neuen Weges auf dem Hintergrund der römischen Besatzung und der damaligen Unterdrückung Israels. Die Wüste, durch die dieser Weg führen soll, ist Sinnbild für alles Lebensfeindliche, das uns in unserem Leben begegnen kann: Krankheit; die Erfahrung von Erfolglosigkeit, Einsamkeit; äußere Gefährdung; und, und, und…
Wie bei einem Tunnelbau soll dieser Weg von zwei Seiten aus entstehen. Gott kommt uns entgegen und will uns helfen, alles Lebensfeindliche, alles Trennende zwischen Gott und Mensch; zwischen Mensch und Mensch aus dem Weg zu räumen. Gleichzeitig sind wir aufgefordert, von Neuem einen Weg auf gott hin zu bauen. Doch dieser Weg ist kein äußerlicher, für den einfach nur Brücken, Tunnel, Viadukt bauen müssten. Dieser Weg ist vielmehr ein innerlicher. Es ist ein Weg, den wir selber in unserem Herzen bauen sollen: dass Gott zu uns kommen soll, dass wir begradigen, untertunneln und aufbauen, dass wir überbrücken sollen, was uns daran hindert, dass wir der Mensch sind, den Gott in diese Zeit und Welt gesetzt hat.
In den letzten Wochen und Monaten stellen uns die Nachrichten immer wieder Bilder der zerstörten Städte in Gaza vor Augen. Bilder, wo Menschen zwischen riesigen Trümmerbergen kleine Trampelpfade geschaffen hatten, um wenigstens einigermaßen vorwärts zu kommen.
Kann das ein Bild für uns sein? Es müssen nicht gleich Prachtalleen sein oder Autobahnen sein, die wir aufeinander zu schaffen. Aber wenigstens wieder kleine Trampelpfade, damit Menschen - Stück für Stück - wieder zueinander finden.
Für Familien mit Kindern:
Straßen, die viel befahren sind, werden oft abgenützt und können sogar kaputt gehen. Damit die Menschen darauf ohne Unfall vorankommen, muss man sie immer wieder herrichten, Schlaglöcher auffüllen und Unebenheiten begradigen. Genauso ist es auch in unserem Leben. Manchmal schleichen sich schlechte Gewohnheiten ein oder wir tun anderen durch Worte und Taten weh. Es ist wichtig, das, was schlecht ist, immer wieder in Ordnung zu bringen, damit wir gut und sicher durchs Leben kommen und damit Gott bei uns wirklich ankommen kann.
Herr Jesus Christus, hilf mir, das in Ordnung zu bringen, was falsch ist, damit du in meinem Leben ankommen kannst. Amen (dkv - Mein Sonntagsblatt - 2012)

Glaubensbekenntnis:Wir dürfen gemeinsam unseren Glauben bekennen - gesprochen oder gesungen: Gl 354

Fürbittgebet
Die Fürbitten sind unser Gebet für die anderen. Es bedarf nicht vieler Worte, denn Gott kennt uns und weiß schon zuvor, worum wir bitten wollen.
Wir können Fürbitten aussprechen, manchmal reicht es, die Namen derer laut auszusprechen, die man Gott ans Herz legen will .
Wir dürfen Gott unsere Bitten aber auch still anvertrauen.
Als Antwortruf eignen sich: Gl 182 oder Gl 817
oder:
Herr Jesus Christus, wir sollen und wir wollen Dir in unserer Welt und unserer Zeit einen Weg bereiten. Weil wir wissen, dass wir dies aus eigener Kraft nicht schaffen, bitten wir Dich - V/A: Komm, Herr Jesus!:
➢ Für alle, die im Dienst der Verkündigung Deiner Frohen Botschaft stehen und versuchen, Wege zu Dir und zueinander zu bahnen.
➢ Für alle, die geplagt werden von Ängsten und Zweifeln und nicht wissen, welchen Weg sie einschlagen sollen.
➢ Für alle, die sich in diesen schweren Zeiten mit all ihrer Kraft für andere einsetzen.
➢ Für unsere Kranken und Sterbenden, dass mitfühlende Menschen ihnen beistehen und sie trösten können.
➢ Für uns Christen, dass wir erkennen, wo und wie wir Dir den Weg in unser Leben bahnen können.
➢ Für alle, die vor uns auf Erden gelebt und uns den Glauben vorgelebt haben.
Herr, unser Gott, Du gehst mit uns durch diese Welt und Zeit. Du zeigst uns immer wieder neue Wege mit Dir und miteinander. Mache auch uns bereit, diese Wege zu sehen und zu beschreiten. Darum bitten wir durch Jesus Christus, der uns Weg ist, Wahrheit und Leben und der mit dir und dem Hl. Geist lebt und herrscht - heute und alle Tage und in Ewigkeit. Amen

Hinführung zum Vater unser: In der Hoffnung, dass sich Himmel und Erde immer wieder neu verbinden; in der Hoffnung, dass wir damit hinein genommen werden in das große Geheimnis des Himmels und in die Wandlung der Erde, wollen wir beten: Vater unser… (Nach: Laacher Messbuch 2025)

Lied:Gl 748, 1+2: Mit Ernst, o Menschenkinder,…

Gebet:
Gott,
du bist uns nah bei Entscheidungen,
die täglich von uns gefordert werden.
Du schaust mit uns auf unseren Weg,
auf den ebenen und unebenen,
auf die krummen und geraden Wege.
Du begleitest uns mit deinem Segen. (ArGe Liturgie)

Segen
Eine Brücke lasst uns bauen
von hier bis an des Himmels Rand.
Eine Brücke aus Vertrauen,
jedem Menschen, jedem Land.
Wie stark soll unsre Brücke sein?
Dass sie den Abgrund überwindet,
dass jedermann den Himmel findet,
dass sie die Welt mit Gott verbindet. (Josef Reding)
So segne uns und alle, die uns nahe sind, der allmächtige und barmherzige Gott - der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.
Singet Lob und Preis - Dank sei Gott, dem Herrn!

Lied:Gl 749, 1+2: Seht, neuer Morgen...

Ausmalbild für Kinder

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