Samstag, 16. Mai 2020
Samstag der 5. Osterwoche - Hl. Johannes Nepomuk
- Tagesimpuls -

Tageslesungen:
Apostelgeschichte 16, 1-10
Johannes 15, 18-21

Lied: Gl 351,1-3: Komm, Schöpfer Geist,….

Kreuzzeichen
evtl. einen der beiden Schrifttexte oder beide lesen

Stille - um die Worte der Hl. Schrift in sich nachklingen zu lassen

Lied: Gl 783, 1-4

Impuls:
An zwei ganz ähnlich klingenden Aussagen in der Lesung aus der Apostelgeschichte bin ich heute hängen geblieben: „Weil ihnen aber vom Heiligen Geist verwehrt wurde...“ und „doch auch das erlaubte der Geist Jesu nicht.“
Es ist ja schon eine spannende Frage, woran Paulus und sein neuer Schüler Timotheus erkannten, dass der „Geist“ etwas gegen ihre Verkündigungstätigkeit da oder dort hatte. Ich kann mich an ein Gespräch im Rahmen einer Fortbildung mit dem früheren Bischof von Erfurt Joachim Warnke erinnern. Er erinnerte an die ersten zaghaften Schritte der Kirche in den Jahren nach dem Mauerfall angesichts der neu gewonnenen Freiheit und damit auch Freiheiten. Vieles war von einem auf den anderen Tag neu und ungewohnt. Etliche Entscheidungen standen an, wie man am besten mit dieser neuen Situation umgehen solle. Er - so Bischof Warnke - habe sich in dieser Lage erlaubt, vieles auszuprobieren, Dingen ihren Lauf zu lassen. Und ob etwas tragfähig sei, sinnvoll und nachhaltig, habe er nach dem Wort beurteilt: „Was sich nicht fügt, ist Unfug.“
Schwingt in dieser Erfahrung vielleicht etwas vom Wirken des Heiligen Geistes mit, der Dinge ermöglicht, neue Möglichkeiten auftut oder eben auch ein geplantes Projekt verwehrt und „nicht erlaubt“?
„Was sich nicht fügt, ist Unfug.“ Die ganze Welt steht derzeit vor großen Herausforderungen angesichts der Corona-Pandemie. Überall brechen gewohnte, vertraute Strukturen und Handlungsabläufe zusammen, muss quasi alles im täglichen Leben neu organisiert und strukturiert werden. Da wird vieles ausprobiert. Viele arbeiten nach dem bewährten Prinzip von „Versuch und Irrtum“. Was bewährt sich, was hat Aussicht auf Erfolg, was verspricht eine längere Tragfähigkeit und welches Konzept ist schon nach Kurzem zum Scheitern verurteilt?
„Was sich nicht fügt, ist Unfug.“ Diese Frage dürfen wir auch an unsere eigene Lebensplanung stellen. Wir alle kennen das geflügelte Wort: „Der Mensch denkt und Gott lenkt!“, das oftmals ergänzt wird durch „Der Mensch dachte und Gott lachte!“ Diese Erkenntnis greift auch ein jüdisches Weisheitswort auf, in dem es heißt: „Wie kannst du Gott zum Lachen bringen? - Erzähle ihm, was du morgen vorhast!“
Mit großen Schritten gehen wir auf das Pfingstfest zu und erbitten den Beistand von oben, die Kraft Gottes, seine Erkenntniskraft. Es ist hilfreich und segensreich, sich immer wieder die Gaben des Heiligen Geistes in Erinnerung zu rufen und sie für sich und alle Menschen zu erbitten: Weisheit, Einsicht, Rat, Stärke, Erkenntnis, Frömmigkeit und Gottesfurcht.

Gebet:
Komm, Heiliger Geist!
komm!
füll mich!
gib mir Kraft!
schenk mir Mut!
setz mich in Brand
lass die Wasser des Lebens sprudeln!
gieße aus deinen Geist
nimm meine Angst
nimm meine Sprachlosigkeit
nimm mein Zaudern
nimm meine Unsicherheit
nimm meine Einsamkeit
nimm mich
und gib mir
unendliche Sehnsucht
^{(Andrea Schwarz: Windhauch Feueratem Herder - S.12)}

Vater unser

Segen
Möge dein Lebensschiff
nie vom richtigen Kurs abkommen und
möge der Wind für dich immer günstig stehen.
^{(Aus: Irische Segenswünsche für jeden Anlass - benno - S. 42)}

So segne uns und alle, die uns nahe sind, der allmächtige und barmherzige Gott .
der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.

Lied: Gl 347, 1+4 Der Geist des Herrn...oder /und Gl 875, 1+5: Kommt, Christen, kommt zu loben...