logo st benedikt

Bekanntmachungen

Hier und auf den Unterseiten finden Sie Infos und Bekanntmachungen, insbesondere Termine, Feste und einmalige Ereignisse. Hier halten wir Sie auf dem Laufenden!

Für Fragen und Anregungen wenden Sie sich per Email an: pgamschoenbusch@gmx.de

Mittwoch, 17. Juni 2020
Mittwoch der 11. Woche im Jahreskreis -
- Tagesimpuls -

Tageslesungen:
2 Könige 2, 1.4b.6-14
Matthäus 6, 1-6.16-18

2 Könige 2, 1.4b.6-14
An dem Tag, da der Herr Elija im Wirbelsturm in den Himmel aufnehmen wollte, ging Elija mit Elischa von Gilgal weg. So kamen sie nach Jericho. Elija aber bat Elischa: Bleib hier; denn der Herr hat mich an den Jordan gesandt. Elischa erwiderte: So wahr der Herr lebt und so wahr du lebst: Ich verlasse dich nicht. So gingen beide miteinander. Fünfzig Prophetenjünger folgten ihnen und blieben dann seitwärts in einiger Entfernung stehen. Die beiden traten an den Jordan. Hier nahm Elija seinen Mantel, rollte ihn zusammen und schlug mit ihm auf das Wasser. Dieses teilte sich nach beiden Seiten und sie schritten trockenen Fußes hindurch. Als sie drüben angekommen waren, sagte Elija zu Elischa: Sprich eine Bitte aus, die ich dir erfüllen soll, bevor ich von dir weggenommen werde. Elischa antwortete: Möchten mir doch zwei Anteile deines Geistes zufallen. Elija entgegnete: Du hast etwas Schweres erbeten. Wenn du siehst, wie ich von dir weggenommen werde, wird es dir zuteil werden. Sonst aber wird es nicht geschehen. Während sie miteinander gingen und redeten, erschien ein feuriger Wagen mit feurigen Pferden und trennte beide voneinander. Elija fuhr im Wirbelsturm zum Himmel empor. Elischa sah es und rief laut: Mein Vater, mein Vater! Wagen Israels und sein Lenker! Als er ihn nicht mehr sah, fasste er sein Gewand und riss es mitten entzwei. Dann hob er den Mantel auf, der Elija entfallen war, kehrte um und trat an das Ufer des Jordan. Er nahm den Mantel, der Elija entfallen war, schlug mit ihm auf das Wasser und rief: Wo ist der Herr, der Gott des Elija? Als er auf das Wasser schlug, teilte es sich nach beiden Seiten und Elischa ging hinüber.

Matthäus 6, 1-6.16-18
Hütet euch, eure Gerechtigkeit vor den Menschen zur Schau zu stellen; sonst habt ihr keinen Lohn von eurem Vater im Himmel zu erwarten. Wenn du Almosen gibst, lass es also nicht vor dir her posaunen, wie es die Heuchler in den Synagogen und auf den Gassen tun, um von den Leuten gelobt zu werden. Amen, das sage ich euch: Sie haben ihren Lohn bereits erhalten. Wenn du Almosen gibst, soll deine linke Hand nicht wissen, was deine rechte tut. Dein Almosen soll verborgen bleiben und dein Vater, der auch das Verborgene sieht, wird es dir vergelten. Wenn ihr betet, macht es nicht wie die Heuchler. Sie stellen sich beim Gebet gern in die Synagogen und an die Straßenecken, damit sie von den Leuten gesehen werden. Amen, das sage ich euch: Sie haben ihren Lohn bereits erhalten. Du aber geh in deine Kammer, wenn du betest, und schließ die Tür zu; dann bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist. Dein Vater, der auch das Verborgene sieht, wird es dir vergelten. Wenn ihr fastet, macht kein finsteres Gesicht wie die Heuchler. Sie geben sich ein trübseliges Aussehen, damit die Leute merken, dass sie fasten. Amen, das sage ich euch: Sie haben ihren Lohn bereits erhalten. Du aber salbe dein Haar, wenn du fastest, und wasche dein Gesicht, damit die Leute nicht merken, dass du fastest, sondern nur dein Vater, der auch das Verborgene sieht; und dein Vater, der das Verborgene sieht, wird es dir vergelten.

Lied: Gl 414, 1+4+5: Herr, unser Herr, wie bist du zugegen...

Kreuzzeichen
evtl. einen der beiden Schrifttexte oder beide lesen

Stille - um die Worte der Hl. Schrift in sich nachklingen zu lassen

Lied: Gl 478, 3+4+5: Ein Haus voll Glorie...

Impuls:
Rabbi Baruchs Enkel, der Knabe Jechiel, spielte einst mit einem anderen Knaben Verstecken. Er verbarg sich gut und wartete, dass ihn sein Gefährte suche. Als er lange gewartet hatte, kam er aus dem Versteck, aber der andere war nirgends zu sehen. Nun merkte Jechiel, dass jener ihn von Anfang an nicht gesucht hatte. Darüber musste er weinen, kam weinend in die Stube seines Großvaters gelaufen und beklagte sich über den bösen Spielgenossen. Da flossen Rabbi Baruch die Augen über, und er sagte: „So spricht Gott auch: 'Ich verberge mich, aber keiner will mich suchen.'“
(Martin Buber in: Willi Hoffsümmer - Kurzgeschichten 1 - Grünewald - 85/57)

Sind wir noch auf der Suche nach Gott in unserem Leben und unserem Alltag? Machen wir uns auf den Weg? Durchstöbern wir noch die hintersten Winkel und Ecken unseres Lebenshauses, um Anzeichen seiner Nähe und Gegenwart unter uns auszumachen? Oder haben wir es aufgegeben, nach IHM zu suchen; entweder weil wir uns seiner sicher fühlen und IHN wie selbstverständlich an unserer Seite glauben oder aber, weil wir das Interesse an IHM verloren haben, IHM für unser Leben nichts mehr zutrauen?
Vom „verborgen sein“ und „verborgen bleiben“ ist heute häufig im Evangelium zu lesen. Von Gott, „der im Verborgenen ist“; vom Almosen, das „verborgen bleiben“ soll; vom Vater, „der das Verborgene sieht“.
Wir alle wissen, welchen Reiz „Verborgenes“ ausübt. In meiner Kindheit habe ich mich in den Adventstagen oft auf die Suche gemacht nach den verborgenen Weihnachtsgeschenken, um vielleicht bereits eine leise Ahnung zu erhalten, wasmich bei der eigentlichen Bescherung erwarten könnte. Oder auch über dem Auspacken eines Geschenks liegt so eine wohlige Spannung, was sich wohl unter dem Geschenkpapier oder in dem Geschenkkarton verbirgt. Manchmal geht mit dem Lüften des Verborgenen aber auch eine Enttäuschung einher, weil wir uns Anderes erwartet hatten.
Ein Gegenstück zum „Verbergen“ ist das „Zur Schau stellen“. Ob sich selbst, eine Verhaltensweise oder einen Gegenstand. Darin liegt eine große Versuchung. Die Versuchung der Selbstüberhebung, der Selbstüberschätzung: „Schaut her, was ich alles kann! Was ich mir alles leisten kann! Wozu ich im Stande bin!“ Darin schwingt auch die Versuchung mit, sich alle eigenen Verdienste und Erfolge selber zuschreiben zu wollen und damit in die Undankbarkeit, in die Gedankenlosigkeit zu verfallen.
Wer Gott finden will in seinem Leben, der muss sich auf die Suche begeben nach dem „Verborgenen“, dessen Plan für unser Leben, dessen Weg mit uns sich uns nicht immer sogleich und unmittelbar erschließt. Manchmal braucht es Wochen, Monate, Jahre bis wir den Plan Gottes durchschauen, der sich unter unseren verschlungenen Lebenswegen, hinter aller Erfahrung von Umwegen, Irrwegen, Sackgassen und Scheitern verborgen hat. Und manchem bleibt er - bedauerlicher Weise - auch ein Leben lang verborgen.

Gebet :
Gott, wir wollen Beweise,
aber wir sind nicht auf die Suche gegangen nach dir.
Wir wollten Begriffe,
aber wir wollten nicht ergriffen sein.
Wir nahmen an, du seist problemlose Helle,
und suchten dich nicht im Dunkel.
Wir wollten zu dir kommen,
und vergaßen, dass du über uns kommst
als finstere Nacht und strahlendes Licht.
(Worte heute - aktion 365 - S. 66)

Vater unser

Segen
Mögest du jeden Tag spüren,
dass auch die dunkelste Stunde
einen göttlichen Schimmer besitzt.
(Irische Segenswünsche für jeden Anlass - benno - S.107)

So segne uns alle und alle, die uns nahe sind, der allmächtige und barmherzige Gott:
der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.
Amen

Lied: Gl 821: Wir haben Gottes Spuren festgestellt...und/ oder Gl 521, 1+5: Maria, dich lieben...

­