Mittwoch, 01. Juli 2020
Mittwoch der 13. Woche im Jahreskreis
- Tagesimpuls -

Tageslesungen:

Amos 5, 14-15.21-24
Sucht das Gute, nicht das Böse; dann werdet ihr leben und dann wird, wie ihr sagt, der Herr, der Gott der Heere, bei euch sein. Hasst das Böse, liebt das Gute und bringt bei Gericht das Recht zur Geltung! Vielleicht ist der Herr, der Gott der Heere, dem Rest Josefs dann gnädig. Ich hasse eure Feste, ich verabscheue sie und kann eure Feiern nicht riechen. Wenn ihr mir Brandopfer darbringt, ich habe kein Gefallen an euren Gaben und eure fetten Heilsopfer will ich nicht sehen. Weg mit dem Lärm deiner Lieder! Dein Harfenspiel will ich nicht hören, sondern das Recht ströme wie Wasser, die Gerechtigkeit wie ein nie versiegender Bach.
Matthäus 8, 28-34

Lied: Gl 383,1-3: Ich lobe meinen Gott,...

Kreuzzeichen
evtl. einen der beiden Schrifttexte oder beide lesen

Stille - um die Worte der Hl. Schrift in sich nachklingen zu lassen

Lied: Gl 769, 1+3+4: Sag Ja zu mir, wenn alles nein sagt...

Impuls:
In seiner Musikfabel von den seltsamen Abenteuern der Ente Alfred Jodocus Kwak lässt der niederländische Liedermacher Herman van Veen die „TonLeiter“ enttäuscht Alfred fragen: Kann man Liebe kaufen? Kann man Gefühl kaufen? Kann man Farben kaufen?, Kann man Singen kaufen? wobei er prompt jeweils die eigene Frage verneint.
Auch die Freundschaft Gottes, die Liebe Gottes können wir uns nicht erkaufen: Nicht mit Festen, nicht mit Opfergaben, nicht mit Liedern. Ich hasse eure Feste - eine harsche Zurückweisung aus dem Mund Gottes. Gott braucht keine Äußerlichkeiten. Der Mensch sieht, was vor den Augen ist, der Herr aber sieht das Herz _{(1 Samuel 16,7)}. Es geht Gott nach den Worten des Propheten Amos um den rechten Gottesdienst, nämlich um das Bemühen um Gerechtigkeit, das Streben nach dem Guten, die Abkehr vom Bösen. Im Letzten sollte es darum gehen, mit sich, seinem Leben, seinem Glauben, seiner Beziehung zu Gott und den Menschen stimmig zu sein. Wie schwer das ist, erfahren wir immer wieder: Zwei Seelen streiten, ach, in meiner Brust - wie es in Goethes Faust heißt und beim Apostel Paulus: Ich begreife mein Handeln nicht: Ich tue nicht das, was ich will, sondern das, was ich hasse...Denn ich tue nicht das Gute, das ich will, sondern das Böse, das ich nicht will. _{(Röm 7,15.19)}
Manchmal sind wir Menschen mit zwei Gesichtern - wie Janus, der römische Gott des Anfangs und des Endes. Manchmal tragen wir Masken und verbergen dahinter unsere wahren Gefühle, Gedanken und Empfindungen - vermeintlich, um uns und andere zu schonen. Das ist Gottesdienst, in diesem Fall der Dienst Gottes an uns, dass er uns helfen will, diese so oft erfahrene Diskrepanz zwischen Wollen und Handeln zu erkennen und zu überwinden; zu versuchen, wieder eins zu werden in unserem Denken, Reden und Handeln.

Betrachtung - Gebet :
Wer sich verloren hat,
wer sich verloren fühlt,
muss sich suchen
und sich finden.
wenn ich mich finde,
empfinde ich mich selber
als Geschenk.
Ich kann mich
mir selbst nicht schenken.
ER ist es,
der mich mir schenkt,
wenn ich mich
als Geschenk empfinde.
Ich spüre Gott,
wenn ich mich finde,
und wenn ich Gott finde,
spüre ich immer
auch mich selbst.
Gott,
du bist mein Ursprung.
Lasse mich
mich finden,
lasse mich
dich finden,
wenn ich mich verloren habe
und nach mir suchen muss!
^{(Elmar Gruber: Leben will ich - Herder - S.14)}

Vater unser

Segen
Möge die Sonne in deinen Augen nie untergehen.
Mögen deine Gedanken wie die Frühlingsblüten der Bäume sein.
Möge dein Glück rund wie der Vollmond sein.
Möge deine Seele sich auf Flügeln erheben
hin zu dem Ort, wo sie Ruhe findet.
So kannst du sein, wie Gott dich will.
^{(Irische Segenswünsche für jeden Anlass - benno - S. 30)}
So segne uns alle und alle, die uns nahe sind, der allmächtige und barmherzige Gott:
der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.
Amen

Lied: Gl 266, 2+3: Bekehre uns...und/ oder Gl 521, 1+5: Maria, dich lieben...