Freitag, 03. Juli 2020
Hl. Thomas
- Tagesimpuls -

Tageslesungen:
Epheser 2,19-22
Johannes 20, 24-29

Lied: Gl 497,4: Kann ich nicht wie Thomas

Kreuzzeichen
evtl. einen oder beide Schrifttexte lesen

Stille - um die Worte der Hl. Schrift in sich nachklingen zu lassen

Lied: Gl 322,8-11: Sie sahn den Herrn von Angesicht...

Impuls:
Schon wieder eine Begegnungsgeschichte der besonderen Art: Gestern Maria und Elisabeth, heute Thomas und Christus. Eigentlich ist Thomas hier nicht der Zweifler, sondern der, der die Erfahrung sucht. Er begnügt sich nicht damit, nur zu glauben, was andere ihm erzählen. Er möchte selbst sehen, selbst ertasten, selbst berühren. Nur dann ist er bereit zu glauben. _{(Anselm Grün: Die Osterfreude auskosten - Vier-Türme-Verlag - S. 77)}
Wir kennen das aus der Entwicklung der Kinder. Relativ schnell gehen sie auf Entdeckungstour und fast nichts ist dann vor ihnen sicher. Da werden Knöpfe gedrückt. Es wird an Reglern gedreht. Schubfächer werden aufgezogen und darin gewühlt. Alles muss in die Hand genommen und untersucht werden. Das Kind greift Dinge an und lernt so zu begreifen. Schnee ist kalt, eine Kerzenflamme nach kurzer Zeit unangenehm heiß. So macht sich das Kind einen Begriff von Dingen, von seiner Umgebung, seiner Welt. Auch Thomas will begreifen, was eigentlich unbegreiflich ist - das Geheimnis der Auferstehung, des neuen Lebens. Wie die Jünger damals kommen Christen bis heute am achten Tag zusammen, um Eucharistie zu feiern - das Geheimnis unseres Glaubens. Auch für uns wird dabei der Auferstandene für uns greifbar und begreifbar. Er gibt sich uns in seinem Leib in die Hand - eine ganz körperliche Erfahrung. Und trotz der berührenden Begegnung mit dem Auferstandenen bleiben in unserem Leben die Erfahrungen von Zweifel. Immer wieder stehen wir vor diesem Geheimnis von Tod und Leben und fragen uns: Kann das alles wahr sein? Werde ich auch einmal die Schwelle des Todes überschreiten? Werde auch ich mit hinein genommen in diese Erfahrung neuen Lebens? Ein bisschen „Thomas“ steckt halt doch auch in einem jeden von uns.

Betrachtung:
Grab, das ist nicht mehr weiter können.
Grab, das ist keine Perspektive mehr haben.
Grab, das ist keine Antworten mehr haben.
Grab, das ist keine Hoffnung mehr kennen.
Grab, das ist an keine Zukunft mehr glauben können.
Grab, das ist zerbrochene Seele.
Grab, das ist das Ende.
Grab, das ist tot.
Auferstanden, das ist hoffen wieder alle Venunft
Auferstanden, das ist Beginn nach dem Ende.
Auferstanden, das ist eine Aufgabe haben.
Auferstanden, das ist Leben.
Auferstanden ist der Herr.
Hallelluja.
^{(Josef Dirnbeck/ Martin Gutl in: angedacht - Grünewald - S. 59f)}

Vater unser

Segen
Mögest du den Zweifeln nicht zu viel Raum
und den Rückschlägen nicht zu viel Aufmerksamkeit schenken.
^{(Irische Segenswünsche für jeden Anlass - benno - S. 111)}

So segne uns und alle, die uns nahe, sind der allmächtige und barmherzige Gott:
Der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.

Lied: Gl 422, 2+3: Von Zweifeln ist mein Leben übermannt...und/oder: Gl 533, 1-3: Lasst uns erfreuen herzlich sehr...