Donnerstag, 23. Juli 2020
Hl. Birgitta von Schweden, Schutzpatronin Europas
- Tagesimpuls -

Tageslesungen:
Galater 2,19-20
Johannes 15, 1-8

Lied: Gl 357, 1+3: Wie schön leuchtet der Morgenstern...

Kreuzzeichen
einen der beiden Schrifttexte oder beide lesen

Stille - um die Worte der Hl. Schrift in sich nachklingen zu lassen

Lied: Gl 797, 1+5: Jesu, meine Freude...

Impuls:
Ehefrau, Mutter, Ordensgründerin, Visionärin, Mahnerin, Pilgerin, Ratgeberin, Helferin von Armen und Bedürftigen… Der Attribute sind es viele, mit denen wir das Leben der Hl. Birgitta von Schweden umschreiben können, die im 14. Jahrhundert gelebt und gewirkt hat. Etlichen Königen und Päpsten hat sie ins Gewissen geredet, oft nur mit kurzzeitigem Erfolg. Den Birgittenorden hat sie gegründet, Wallfahrten zu den damals bedeutendsten Pilgerorten unternommen. Sie suchte Frieden und Verständigung. Ihre Schriften mit den Offenbarungen und Visionen fanden ab dem 15. Jahrhundert weite Verbreitung. Papst Johannes Paul II. erhob sie 1999 zusammen mit der Hl. Katharina von Siena und der Hl. Edith Stein zur Schutzpatronin Europas. Diese Europa hat derzeit wahrlich viele Schutzpatrone nötig. Nicht nur wegen der seit Monaten grassierenden Corona-Pandemie, sondern v.a. wegen etlicher unsolidarischer Tendenzen, die sich seit einigen Jahren wieder breit machen. Aus den Trümmern und Ruinen des II. Weltkrieges wuchs langsam, aber stetig die Erkenntnis, dass sich eine solche Tragödie nicht mehr wiederholen dürfe. Ehemalige „Erzfeinde“ suchten die Annäherung. Es bildete sich die deutsch-französische Freundschaft. Mit den römischen Verträgen 1957 gründete sich die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft, aus der die Europäische Gemeinschaft und mit dem Fall des „Eisernen Vorhangs“ die Europäische Union hervor gingen. In den 90er Jahren schienen die Völker endlich verstanden zu haben, dass Verständigung, Aussöhnung und Zusammenarbeit die besten Garanten für einen dauerhaften Frieden sind. Doch seit einigen Jahren - besonders verstärkt durch die Flüchtlingskrise - erleben wir, wie sich erneut Nationalismen breit machen. Neue Mauern und Grenzen werden errichtet - real, aber auch in den Herzen und in den Köpfen. Die Eigeninteressen stehen oft wieder über dem Gemeinsinn. Fördergelder werden gern in Anspruch genommen, doch gleichzeitig Rechtsstaatlichkeit untergraben und mit Füßen getreten. Unsere Zeit bräuchte dringend wieder Mahnerinnen im Stile einer Birgitta von Schweden, Katharina von Siena und Edith Stein, die den Mächtigen ins Gewissen reden und sie auf den rechten Weg zurück führen.

Betrachtung - Gebet:
Du hast dem Papst ins Gewissen geredet
und nahmst dir dabei kein Blatt vor den Mund,
wenn es galt, den Missstand beim Namen zu nennen;
Birgitta von Schweden, bitte für uns,
wenn wir insgeheim auf die Stellvertreter Jesu
mehr Rücksicht nehmen als auf Jesus selber.
_{(Josef Dirnbeck: Auf die man zählen kann, S.71)}

Vater unser

Segen
Wo auch immer das Glück sein mag,
mögest auch du dort sein.
Wo ein freundliches Lächeln ist,
möge es dir gelten.
Wo die Sonne scheint,
möge sie dir den Tag
so hell wie möglich machen.
_{(Irische Segenswünsche für jeden Anlass - benno - S. 112)}

So segne uns und alle, die uns nahe sind, der allmächtige und barmherzige Gott .
der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.

Lied: Gl 422, 1-3: Ich steh vor dir mit leeren Händen, Herr,... oder /und Gl 534: Maria, breit den Mantel aus...