Rund 120 Menschen aus Nah und Fern hatten sich am Abend des 16. Dezember auf den Weg gemacht, um beim 11. Ökumenischen Adventsweg der katholischen und evangelischen Gemeinden durch den nächtlich-dunklen Schönbusch dabei zu sein. „Runter(ge)kommen“ hieß in diesem Jahr das Thema, das vom Vorbereitungs-Team an vier Stationen entfaltet wurde.

Eine Einladung zum „Runterkommen“ im Sinne von „zur Ruhe kommen“ sprach Peter Müller an der ersten Station aus. Eine längere Wegstrecke im Schwiegen schloss sich an - um zu sich zu kommen und die Gedanken zu sammeln.

Der Weg hoch bis zur Teufelsbrücke und zum Turm und dann hinunter zur kleinen Hütte am Schönbusch-See waren die Einstimmung für die zweite Station. Hier teilte Wolfgang Grose seine Gedanken über Menschen, die auf ganz verschiedene Weise - sozial, emotional oder in ihren Lebensplänen - herunter gekommen sind.

Weiter ging es zum Schlösschen, wo die Mitlaufenden einem Dialog zwischen zwei „Aschaffenburgern“ lauschen konnten: Peter Michaeli ließ Friedrich Carl von Erthal, den stolzen Initiator von Schlösschen und Park, und den Stadtpatron St. Martin zu Wort kommen. Die Anregung des Hl. Martin: Manchmal ist es für alle Beteiligten gut und heilsam, wie er vom hohen Ross herab zu steigen und dem Nächsten auf Augenhöhe zu begegnen.

Mathilde Schaab-Hench und Traudl Teitz betrachteten schließlich an der vierten Station das Weihnachtsgeschehen aus der Perspektive einer Frau. Das alte Wort von der „Niederkunft“ beschreibt nicht nur den schmerzhaften Prozess einer Geburt, sondern öffnet uns auch ganz neu den Blick auf Gott: Er selbst ist an Weihnachten im wahrsten Sinne des Wortes „runtergekommen“.

Nach so vielen inhaltlichen Impulsen tat am Ende ein wärmender Glühwein gut. Steven Dudek und Pascal Mathyl von der Nilkheimer Pfarrjugend sorgten mit dem gut gefüllten Kessel über dem Feuer für einen dankbar angenommenen Ausklang des Adventswegs.