Ein Thema steht derzeit ganz vorne in der Berichterstattung: Die Corona-Welle und ihre Folgen. Das ist verständlich. Aber dadurch drohen andere Themen und Krisenfelder in den Hintergrund und aus dem Blick zu geraten. Aber auch die Flüchtlingsproblematik besteht weiter fort. Der Krieg in Syrien ist nicht beendet. Der Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern geht weiter. Am vergangenen Sonntag haben wir Sie im Zusammenhang mit dem MISEREOR - Sonntag um Ihre Unterstützung die Menschen, v.a. im Libanon gebeten. Auch der Palmsonntag wendet unseren Blick in den Nahen Osten, nach Israel und Palästina, die Heimat Jesu. Die Situation vieler Christen im Heiligen Land ist bedrückend. Palästinensische Christen erleben sich in doppelter Weise ausgegrenzt: als Palästinenser, die immer noch keinen eigenen Staat haben, und als christliche Minderheit unter der großenteils muslimischen Bevölkerung. Viele sind schon ausgewandert; die Zahl der Ausreisewilligen ist nach wie vor hoch!

Aber es gibt auch Hoffnungszeichen. Dazu gehören christliche Schulen und Bildungseinrichtungen im Westjordanland. Sie legen einen Schwerpunkt auf die interreligiöse Friedenserziehung von Juden, Christen und Muslimen und fördern damit eine offene und tolerante Atmosphäre. Dazu gehört auch das Caritas-Baby-Hospital in Bethlehem, das Anlaufstelle ist für viele Hilfesuchende.

Die Christen im Heiligen Land benötigen unsere Solidarität, um ihren Dienst an den Menschen und an der Gesellschaft erfüllen zu können.

Wenn wir uns am Palmsonntag an den Einzug Jesu in Jerusalem erinnern und die Karwoche beginnen, sollen wir uns auch daran erinnern, dass Jesus ein besonderes Reich aufrichten wollte: Ein Reich von Gerechtigkeit, Freiheit und Frieden.

Sie können dazu einen Beitrag leisten, wenn Sie in diesem Jahr direkt spenden an: Deutscher Verein vom Heiligen Land - Pax-Bank - IBAN: DE81 3706 0193 0021 9900 19 - Stichwort: Spende zu Palmsonntag

Eine gesegnete Karwoche!

Wolfgang Kempf, Pfarrer