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Bekanntmachungen

Hier und auf den Unterseiten finden Sie Infos und Bekanntmachungen, insbesondere Termine, Feste und einmalige Ereignisse. Hier halten wir Sie auf dem Laufenden!

Für Fragen und Anregungen wenden Sie sich per Email an: pgamschoenbusch@gmx.de

Hausgottesdienst an
Fronleichnam
11. Juni 2020

Lied: Gl 497, 1-3: Gottheit tief verborgen... oder: Gl 378, 1-3: Brot, das die Hoffnung nährt

Kreuzzeichen
evtl. Entzünden einer Osterkerze oder einer anderen Kerze

Gedanken zur Hinführung:
Fronleichnam 2020 - so ganz anders als gewohnt. Fast alle Prozessionen sind abgesagt. Einige Gemeinden feiern unter freiem Himmel die Eucharistie, wieder andere behalten die Tradition der Hauskirche bei und feiern im Kreis der Familie in den eigenen vier Wänden oder im Garten . Doch in jedem Fall - so oder so - ist Jesus selbst in unserer Mitte, der uns zugesagt hat: „Wo zwei oder drei in meinem Namen zusammen sind, da bin ich mitten unter ihnen.“ Er ist nicht nur in derEucharistie, im Leib Christi bei uns, sondern auch in seinem Wort, in unserer singenden und betenden Gemeinschaft.

Ihn den Herrn, der unter uns gegenwärtig ist, wollen wir in unserer Mitte begrüßen:
Herr Jesus Christus, deine Botschaft gibt vielen Menschen Kraft für ihr tägliches Leben. - Herr, erbarme dich!
Dein Wort ist uns geistliche Nahrung auf unserem Weg durch die Zeit. - Christus, erbarme dich!
Hilf uns, dich aufzunehmen wie eine nahrhafte Speise. - Herr, erbarme dich!
(Nach: Laacher Messbuch 2020 - S. 608)

Stimmen wir mit ein in das Lob Gottes:

Loblied: Gl 389, 3+5: Dass du mich einstimmen lässt...

Gebet:
Gott, du Quelle des Lebens,
nicht vom Brot allein leben wir,
sondern auch von jedem Wort, das aus deinem Mund kommt.
Öffne unser Herz für dein Wort, für Jesus Christus, deinen Sohn,
in dem du uns ein für allemal deine Nähe und Hilfe zugesagt hast.
Darum bitten wir durch ihn, Jesus Christus,
der mit dir lebt und herrscht heute und in Ewigkeit. Amen
(Heriburg Laarmann - Mit Gott das Leben feiern - Herder - S. 112)

Lesung aus dem Buch Deutronomium:
Mose sprach zum Volk: Du sollst an den ganzen Weg denken, den der Herr, dein Gott, dich während dieser vierzig Jahre in der Wüste geführt hat, um dich gefügig zu machen und dich zu prüfen. Er wollte erkennen, wie du dich entscheiden würdest: ob du auf seine Gebote achtest oder nicht. Durch Hunger hat er dich gefügig gemacht und hat dich dann mit dem Manna gespeist, das du nicht kanntest und das auch deine Väter nicht kannten. Er wollte dich erkennen lassen, dass der Mensch nicht nur von Brot lebt, sondern dass der Mensch von allem lebt, was der Mund des Herrn spricht. Nimm dich in Acht, dass dein Herz nicht hochmütig wird und du den Herrn, deinen Gott, nicht vergisst, der dich aus Ägypten, dem Sklavenhaus, geführt hat; der dich durch die große und Furcht erregende Wüste geführt hat, durch Feuernattern und Skorpione, durch ausgedörrtes Land, wo es kein Wasser gab; der für dich Wasser aus dem Felsen der Steilwand hervorsprudeln ließ; der dich in der Wüste mit dem Manna speiste, das deine Väter noch nicht kannten.

Antwortgesang und Halleluja: Gl 483, 5: So wie die Körner...

Aus dem Heiligen Evangelium nach Johannes - (Joh 6, 51-58)
Jesus sprach zu der Menge: Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel herabgekommen ist. Wer von diesem Brot isst, wird in Ewigkeit leben. Das Brot, das ich geben werde, ist mein Fleisch, (ich gebe es hin) für das Leben der Welt. Da stritten sich die Juden und sagten: Wie kann er uns sein Fleisch zu essen geben? Jesus sagte zu ihnen: Amen, amen, das sage ich euch: Wenn ihr das Fleisch des Menschensohnes nicht esst und sein Blut nicht trinkt, habt ihr das Leben nicht in euch. Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, hat das ewige Leben, und ich werde ihn auferwecken am Letzten Tag. Denn mein Fleisch ist wirklich eine Speise und mein Blut ist wirklich ein Trank. Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, der bleibt in mir und ich bleibe in ihm. Wie mich der lebendige Vater gesandt hat und wie ich durch den Vater lebe, so wird jeder, der mich isst, durch mich leben. Dies ist das Brot, das vom Himmel herabgekommen ist. Mit ihm ist es nicht wie mit dem Brot, das die Väter gegessen haben; sie sind gestorben. Wer aber dieses Brot isst, wird leben in Ewigkeit.

oder: In leichter Sprache
Jesus sagte zu den Menschen: Ich bin lebendiges Brot von Gott.
Ich gebe euch das lebendige Brot.
Ich bin selber das lebendige Brot.
Wer das Brot von Gott aufnimmt, lebt für immer bei Gott.
Das lebendige Brot aufnehmen heißt:
Dass ihr gut zuhört, was ich euch erzähle.
Dass ihr mit eurem Herzen zuhört.
Denn ich habe euch lieb.
Ich sterbe sogar für euch.
Damit ihr immer das lebendige Brot zum Essen habt.
Die Menschen fingen an zu streiten.
Die Menschen sagten: Wieso ist Jesus das lebendige Brot?
Wieso sollen wir Jesus essen?
Sollen wir Jesus mit Haut und Knochen aufessen?
Jesus sagte zu den Menschen: Hört mir gut zu.
Ich erkläre euch etwas Wichtiges.
Ihr habt mich falsch verstanden.
Ihr sollt nicht Haut und Knochen von mir essen.
Ich erkläre es euch anders:
Ich bin der Menschen-Sohn.
Menschen-Sohn bedeutet 2 Sachen:
Menschen-Sohn bedeutet:
Dass ich genauso ein Mensch bin wie ihr.
Und: Menschen-Sohn bedeutet:
Dass ich von Gott komme.
Dass ich der Sohn von Gott bin.
Der Sohn von Gott ist lebendig.
Der Sohn von Gott ist lebendig, so wie Gott lebendig ist.
Darum sage ich zu euch:
Der Menschen-Sohn ist lebendig:
– Das Fleisch vom Menschen-Sohn ist lebendig.
Das Fleisch vom Menschen-Sohn ist lebendiges Brot.
Dieses lebendige Brot sollt ihr essen. – Und das Blut vom Menschen-Sohn ist
lebendig.
Das Blut vom Menschen-Sohn ist lebendiger Wein.
Diesen lebendigen Wein sollt ihr trinken.
Wenn ihr also das lebendige Fleisch esst,
und wenn ihr das lebendige Blut trinkt,
dann lebe ich in euch.
Und ihr seid immer bei mir.
Dann lebt ihr für immer bei Gott.
So wie ich immer bei Gott lebe.
Darum hat mich Gott extra zu euch geschickt.
Das meine ich, wenn ich zu euch sage:
Ich bin das lebendige Brot.
Alles andere Brot ist Brot für den Bauch.
© katholisches bibelwerk

Lied: Gl 450: Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht...

Predigtgedanken:
Vor wenigen Wochen starb der Verhüllungskünstler Christo im Alter von 84 Jahren. In Deutschland verbindet sich sein Name vor allem mit der Verhüllung des Reichstagsgebäudes Anfang der 90er Jahre des letzten Jahrhunderts. Durch seine Verhüllungskunst hat er den Betrachtern seiner Werke eine neue Sichtweise beigebracht. Ein vertrauter Anblick wird genommen und es entsteht ein neuer Blick auf etwas, das auf den ersten Blick verhüllt, verborgen ist. Damit wird eine neue Auseinandersetzung mit dem verschwundenen, verborgenen, verhüllten Objekt angestoßen und der Betrachter findet vielleicht zu einem neuen, tieferen Verständnis von dem, was ihm bisher so selbstverständlich „vor Augen“ war. In unseren Liturgien ist es da und dort genauso. In der Fastenzeit verhüllen wir Altar - oder Christusbilder und Kreuzesdarstellungen mit dem triumphierenden Christus, um am Karfreitag bzw. in der Osternacht mit einem neuen, erneuerten Blick darauf zu schauen.
Und auch bei der Feier der Eucharistie ist es so: Vordergründig schauen wir auf ein Stück Brot und den Kelch mit Wein. Doch das ist nur die „Verhüllung“, die uns auf das darunter bzw. darin Verborgene hinweisen, zu ihm hinführen will. „Verhüllt ist hier zu finden, das wahre Gotteslamm...“ so singen wir im Lied: „In Brots - und Weinsgestalten...“
Und mit den Worten von Thomas von Aquin bekennen wir: „Gottheit tief verborgen, betend nah' ich dir!
Es geht also darum, einen neuen Blick auf Gott zu gewinnen. Gerade in diesen Zeiten von „Corona“, wo Gott vielen so tatenlos, so fern, so gar nicht allmächtig erscheint, wo viele ins Hadern und Zweifeln kommen mit und über Gott. Wenn wir miteinander Eucharistie feiern, dann bekennen wir jedes Mal das „Geheimnis“ unseres Glaubens. Dieses Wort „Geheimnis“ wird im Lateinischen mit „Sakrament“ übersetzt und das wiederum weckt in uns eine klare Vorstellung: Es gibt in unserer katholischen Tradition die sieben Sakramente an den großen Knoten - bzw. Wendepunkten unseres Lebens: Geburt und Taufe - Wechsel von der Kindheit ins Jugendalter (Erstkommunion - von der Jugendzeit ins Erwachsenwerden (Firmung) - bei den großen Lebensentscheidungen (Ehe oder Weihe) - in der Erfahrung von Schuld und Versagen (Beichte) und im Angesicht der eigenen Verletzlichkeit bzw. Vergänglichkeit (Krankensalbung).
Das ist nachvollziehbar. Das ist verständlich. An diesen Wende - bzw. Knotenpunkten wird mir Gott einmalig oder immer wieder  erfahrbar, kommt er mir nahe. Das kommt unserem menschlichen Naturell entgegen. Wir wollen verstehen, nachvollziehen können. Entwicklungen oder Entscheidung sollen „transparent“, also durchscheinend, durchschaubar sein. Im Griechischen wird „Geheimnis“ aber übersetzt mit mysterion. Wenn etwas von einem Mysterium umgeben ist, mysteriös erscheint, dann entzieht es sich aber gerade dieser Nachvollziehbarkeit. Dann ist es eben nicht einfach so verständlich und einsehbar. Wir können uns zwar die Hostie in die Hände legen lassen, wir können sie greifen und schmecken, aber können wir auch be - greifen, dass sich hinter diesen Gestalten, hinter dieser Materie noch eine ganz andere, tiefere Wirklichkeit verbirgt? Dass sich da etwas für uns Un - begreifliches“ verhüllt hat, indem sich Gott selbst in unsere Hände gibt? Gott selbst - der Unbegreifliche, der Unfassbare, der Ewige - konkret, fassbar, greifbar - in meiner Hand. Können wir das wirklich voll und ganz begreifen oder wir nicht vielmehr staunend schweigen, so wie es die 2. Strophe des „Pange lingua“, dem Fronleichnamshymnus von Thomas von Aquin nahe legt:
Uns gegeben, uns geboren, ward er einer Jungfrau Kind, streute aus die Saat des Wortes denen, die auf Erden sind, bis am Ende seines Wirkens Staunenswertes er beginnt. (Gl 493)

Für Familien mit Kindern:
siehe Modell der Ehe - und Familienseelsoge zu Fronleichnam im Anhang

Glaubensbekenntnis: Gl 456, 1+4: Herr, du bist mein Leben...

Fürbittgebet
Die Fürbitten sind unser Gebet für die anderen. Es bedarf nicht vieler Worte, denn Gott kennt uns und weiß schon zuvor, worum wir bitten wollen. Wir können Fürbitten aussprechen, manchmal reicht es, die Namen derer laut auszusprechen, die man Gott ans Herz legen will. Wir dürfen Gott unsere Bitten aber auch still anvertrauen. Als Antwortruf eignet sich: Gl 157

oder:
Herr Jesus Christus, wir vertrauen auf dein Wort und auf die Kraft deiner Zeichen. Unser Vertrauen in dich stärkt uns für die Herausforderungen dieser Welt und unseres Lebens:
➢ Für alle, die aus dem Empfang oder der Anbetung der Eucharistie Kraft schöpfen für ihr Leben.
➢ Für alle, die derzeit aufgrund von Krankheit, Alter oder rechtlicher Vorgaben deinen Leib nicht empfangen können.
➢ Für die unterschiedlichen christlichen Konfessionen, die auf der Suche sind nach einem Weg zur Einheit.
➢ Für alle Opfer von Kriegen, Terror, Gewalt, Krankheiten und Unglücksfällen, Seuchen und Hungersnöten.
➢ Für unsere Verstorbenen und für alle, die um sie trauern.

Gott, unser Vater, dein Sohn Jesus Christus, ist dein ewiges Wort. Er gibt sich immer wieder in unsere Hände, damit wir durch ihn neue Kraft finden. Für ihn danken wir dir - heute und alle Tage und in Ewigkeit.

Vater unser
Um „unser tägliches Brot“ bitten wir mit den Worten Jesu und meinen damit alles, was wir zum Leben und Überleben brauchen - körperlich und geistlich. Deshalb beten wir: Vater unser…

Lied: Gl 853: O heil'ger Leib des Herrn...oder Gl 474, 1+3+4: Wenn wir das Leben teilen...

Gebet:
(Kind) Jesus, Brot und Wein hast du uns geschenkt als Zeichen für dich selbst. Brot brauchen wir, um leben zu können. Ohne Brot verhungern wir. Jesus, Brot, wir brauchen dich, um leben und glauben zu können.
(Mutter) Wenn wir feiern, brauchen wir Wein. Wir trinken Wein beim Fest, und wenn wir Grund haben zur Freude. Jesus, du unser Wein, wir brauchen dich, damit unser Leben froh wird, damit es ein Fest wird.
(Vater) Jesus, du bist Brot und Wein für uns. Wir brauchen dich, besonders aber dann, wenn wir müde und mutlos sind, wenn wir keine Kraft haben, unseren Lebensweg weiter zu gehen, wenn uns alles sinnlos erscheint, du unser Weg, du unser Ziel, unsere Hoffnung und unser Leben, heute und an allen Tagen unseres Lebens bis in Ewigkeit. Amen
Nach: (Heriburg Laarmann - Mit Gott das Leben feiern - Herder - S. 116)

Segen:
Wir gehen unserer Sehnsucht nach und finden den rechten Weg nicht.
Wir misstrauen dem Aufbruch und bleiben sitzen.
Du aber kommst uns entgegen.
Du gehst nach.
Und mehr noch: Du gehst mit.
Du gibst dich uns, um uns ganz nahe zu sein.
Du machst dich klein, um in uns hinein zu passen.
Du wirst Mensch, damit wir Gott begreifen können,
um uns aus der Enge unseres Lebens in die Weite hinaus zu führen.
Damit wir leben - endlich leben. (Andrea Schwarz: Du Gott des Weges segne uns-Herder-S. 187)

A:Amen.
So segne uns und alle, die uns nahe sind, der allmächtige und barmherzige Gott -
der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.
Singet Lob und Preis - Dank sei Gott, dem Herrn!

Lied: Gl 861: Christen, singt mit frohem Herzen...oder Gl 854: Mein Heiland Jesus Christ...

Anhang

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