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Bekanntmachungen

Hier und auf den Unterseiten finden Sie Infos und Bekanntmachungen, insbesondere Termine, Feste und einmalige Ereignisse. Hier halten wir Sie auf dem Laufenden!

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Hausgottesdienst am
6. Sonntag der Osterzeit
17. Mai 2020

Lied: Gl 803,1-3: Unser Leben sei ein Fest...

Kreuzzeichen

evtl. Entzünden einer Osterkerze oder einer anderen Kerze

Gedanken zur Hinführung:
Abschied nehmen, los lassen von Freunden, von lieben Menschen ist niemals leicht - weder im Kleinen noch im Großen. Nach einem schönen gemeinsamen Abendessen, nach einer stimmungsvollen Geburtstagsfeier nimmt man sich noch einmal in den Arm und bekundet die Hoffnung, sich bald wieder zu sehen. Bei einem notwendigen Umzug an einen anderen Wohnort versichert man sich gegenseitig, in Kontakt zu bleiben, zu telephonieren, zu mailen, zu skypen oder einander zu besuchen. Und dann ist da noch das schwerste, das letzte Abschiednehmen, wenn es auf die allerletzte Reise geht. Die letzten Worte, die in diesem Rahmen gesprochen werden, tragen eine besondere Bedeutung in sich, bleiben uns oft ein Leben lang in Erinnerung, sind ein Vermächtnis. Auch heute sind wir Zeugen des Abschieds Jesu von seinen Jüngern, werden hinein genommen in sein Vermächtnis, seinen letzten Willen für uns Menschen und diese Welt. Singen wir Gott, der jetzt in unserer Mitte ist, unser Lob:

Lied: Gl 389, 3+5: Dass du mich einstimmen lässt...

Gebet
Guter Gott,
diese Feier stärke unser Vertrauen,
dass unser Leben in deiner Hand geborgen ist.
Dieses Vertrauen schenke uns Mut,
immer wieder los zu lassen
und das Leben neu zu wagen.
Erfülle uns mit deinem Geist -
dem Geist der Wahrheit und dem Geist des Friedens.
Darum bitten wir durch deinen Sohn Jesus Christus,
der unser Bruder geworden ist.
Amen
(Regina Kraus: Da berühren sich Himmel und Erde - Herder S. 169)

Halleluja: Gl 483, 1: Ihr seid das Volk, das der Herr sich auserwählt...

Aus dem Heiligen Evangelium nach Johannes - (Joh 14, 15-21 )
Jesus sprach zu seinen Jüngern: Wenn ihr mich liebt, werdet ihr meine Gebote halten. Und ich werde den Vater bitten und er wird euch einen anderen Beistand geben, der für immer bei euch bleiben soll. Es ist der Geist der Wahrheit, den die Welt nicht empfangen kann, weil sie ihn nicht sieht und nicht kennt. Ihr aber kennt ihn, weil er bei euch bleibt und in euch sein wird. Ich werde euch nicht als Waisen zurücklassen, sondern ich komme wieder zu euch. Nur noch kurze Zeit, und die Welt sieht mich nicht mehr; ihr aber seht mich, weil ich lebe und weil auch ihr leben werdet. An jenem Tag werdet ihr erkennen: Ich bin in meinem Vater, ihr seid in mir und ich bin in euch. Wer meine Gebote hat und sie hält, der ist es, der mich liebt; wer mich aber liebt, wird von meinem Vater geliebt werden und auch ich werde ihn lieben und mich ihm offenbaren.

oder: In leichter Sprache
Einmal sagte Jesus zu seinen Freunden.
Wenn mich einer lieb hat, tut er, was ich sage.
Ich gehe jetzt bald zu meinem Vater.
Aber ich komme wieder.
In der Zwischenzeit lasse ich euch nicht alleine.
Aber ich kann nicht selber hier bleiben.
Mein Vater schickt euch jemand.
Der bleibt immer bei euch.
Mein Vater sendet euch einen Helfer.
Der Helfer gibt euch Kraft.
Der Helfer ist der Heilige Geist.
Der Heilige Geist bleibt immer bei euch.
Der Heilige Geist bleibt bei allen Menschen,
die auf meine Worte hören.
Der Heilige Geist will in eurem Herzen sein.
Jetzt seht ihr mich noch.
Bald seht ihr mich nicht mehr.
Aber ich bin immer bei euch.
Im Heiligen Geist.
Wenn ihr mich lieb habt, dann ist auch der Vater bei euch.
Und ich bin immer bei euch.
Ihr werdet es merken. © katholisches bibelwerk

Lied: Gl 450: Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht...
Predigtgedanken
In der Freitagsausgabe des Main-Echo fand sich eine Anzeige in eigener Sache zum Thema: 'Fake oder Fakt' unter der Überschrift: „Wissen ist Information mit Wert!“ Im Allgemeinen, aber auch jetzt in Zeiten von „Corona“ drängt sich einem immer wieder einmal der Eindruck auf: Ich weiß gar nicht mehr, was ich glauben kann und soll. In der Flut von Informationen, Nachrichten, Kommentaren, Hintergrundberichten, Sondersendungen droht man den Überblick zu verlieren oder man hat ihn schon verloren. Erschwerend kommt dann hinzu, wenn es zu so genannten „Verschwörungstheorien“ kommt, die sich in Zeiten digitaler Kommunikationsmöglichkeiten rasend schnell und oftmals wie ein Pilzmyzel unsichtbar und unbemerkt flächendeckend verbreiten und zu wuchern beginnen. Nach der allgemeinen Einschätzung: Irgendetwas wird schon dran sein! lassen sich solche Entwicklung nur noch ganz schwer einholen oder zurück drehen. Das macht es umso schwerer, möglichst objektive und sachlich begründete Entscheidungen zu fällen oder eine Sachlage richtig einzuschätzen. Gerade eben wurde uns aus dem Mund Jesu der Geist der Wahrheit angekündigt. Den Geist, den die Welt nicht empfangen kann, weil sie ihn nicht sieht und nicht kennt. Was ist das für ein Geist, von dem Jesus hier spricht? Jesus nimmt vor Pontius Pilatus für sich in Anspruch: Ich bin dazu geboren und in die Welt gekommen, dass ich für die Wahrheit Zeugnis ablege. Jeder, der aus der Wahrheit ist, hört auf meine Stimme. (Joh 18,37).
Ein Selbstzeugnis, das Pilatus mit der Gegenfrage kontert: Was ist Wahrheit? Diese Frage hat Jesus aber bereits wenige Kapitel vorher beantwortet - zwar nicht vor Pilatus, aber auch für uns in seinem Wort an Thomas: Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben. Jesus selbst ist die Wahrheit Gottes für diese Welt. Seinen Geist, den Geist Gottes, den Heiligen Geist verspricht Jesus allen, die an ihn glauben. Das ist die Voraussetzung: An Jesus glauben, ihn kennen lernen wollen, bei ihm, in ihm bleiben wollen. Gottes Geist wirkt nicht nach dem Gießkannenprinzip. Er gießt ihn zwar aus über die ganze Erde, über alle Menschen. Aber es braucht auch eine Empfänglichkeit, eine Offenheit, eine Bereitschaft, diesen Geist, diese Kraft, diesen Beistand auch zu empfangen, ihn in sich einzulassen und sich auf ihn einzulassen. Von dem Philosophen Gabriel Marcel stammt das Wort: Einen Menschen lieben heißt sagen: Du wirst nicht sterben.
Seit fast 2000 Jahren werden die Worte Jesu, seine Frohe Botschaft weiter getragen, weiter gegeben, immer wieder neu mit Leben gefüllt. Seit 2000 Jahren leben immer wieder Menschen ihre Verbundenheit mit dem Auferstandenen, ja mehr noch: Sie leben aus ihrer Verbundenheit mit dem Auferstandenen. Er - das Wort Gottes, der Logos Gottes, der Sinn Gottes - stiftet unserem Leben immer wieder Sinn ein, Wahrheit, Leben.
Diese Wahrheit Gottes ist eine so ganz andere als die vermeintliche Wahrheit dieser Welt. Eine Wahrheit, die auch in diesem abschließenden Text zum Ausdruck kommen will:
Endlich einer, der sagt:
„Selig die Armen!“
und nicht:
Wer Geld hat, ist glücklich!
Endlich einer, der sagt:
„Liebe deine Feinde!“
und nicht:
Nieder mit den Konkurrenten!
Endlich einer, der sagt:
„Selig, wenn man euch verfolgt!“
und nicht:
Passt euch jeder Lage an!
Endlich einer, der sagt:
„Der Erst soll der Diener aller sein!“
und nicht:
Zeig, wer du bist!
Endlich einer, der sagt:
„Was nützt es dem Menschen,
wenn er die ganze Welt gewinnt!“
und nicht:
Hauptsache vorwärtskommen!
Endlich einer, der sagt:
„Wer an mich glaubt,
wir leben in Ewigkeit!“
und nicht:
Was tot ist, ist tot!
(Josef Dirnbeck/ Martin Gutl - Ich begann zu beten - Styria Verlag)

oder: Für Familien mit Kindern:
<Die folgende Geschichte kann von einer Person durchgängig oder auch mit verteilten Rollen mit größeren Kindern gelesen werden>
Erz.: Peter und Ursula fragten eines Tages ihre Mutter:
P+U: „Wo ist Gott?“
Erz.: Die Mutter schaute ihre Kinder lange an, dann sagte sie:
M: „Gott ist immer bei euch! Er hat euch ganz lieb. Auf ihn könnt ihr euch immer
verlassen!“
Erz.: Peter sagte:
P: „Das merke ich aber nicht! Ich höre Gott nicht. Ich sehe ihn nicht. Ich spüre seine
Nähe und Liebe nicht.“
Erz.: Ursula sagte:
U: „Das stimmt! Ich spüre Gottes Liebe auch nicht. Ich merke nicht, ob er mich in
die Arme nimmt wie du und Papa.“
Erz.: Die Mutter überlegte einen Augenblick, dann sagte sie:
M.: „Ich spüre oft, dass Gott mich liebt und nahe bei mir ist!“
Erz.: Die Kinder schauten ihre Mutter ganz ungläubig an.
P+U: „Wie denn?“
Erz.: Da nahm die Mutter ihre beiden Kinder in die Arme und sagte:
M.: „Wenn ihr mir Freude macht, wenn ihr mir helft und mir damit die Arbeit
leichter macht, dann spüre ich, dass ihr mich lieb habt und darin spüre ich etwas
von der Liebe Gottes zu mir. Wenn ich dich, Peter, nicht viermal rufen muss, wenn
du gleich kommst und mir hilfst, oder wenn du kommst und mir von deinen
Sorgen erzählst oder was dich im Moment glücklich macht, dann spüre ich, Gott ist
mir nahe. Er hat mich lieb.
Und wenn du, Ursula, nicht bockst, weil du nicht zu deiner Freundin Renate
kannst, sondern gleich wieder ein frohes Gesicht machst, dann merke ich, Gott ist
mir nahe. Wo Menschen einander gut sind, sich vertrauen und Liebe schenken, da
ist immer auch Gott!“
Erz.: Peter staunt:
P: Also dann schenkt uns Gott seine Nähe und Liebe durch andere Menschen.
Dann ist Gott ja überall, wo Menschen sich lieb haben, gut miteinander umgehen,
wo sie einander helfen und miteinander teilen und Zeit füreinander haben. Dann
ist ja Gott immer bei uns gewesen und wir haben es nicht gemerkt.
Erz.: Und Ursula meint:
U: Dann ist Gott ja durch mich da, wenn ich freundlich und hilfsbereit bin. Gott ist
da, er ist durch mich da für die anderen!“
(Nach Heriburg Laarmann: Das Fest unseres Lebens feiern - S.63)

Vielleicht ergibt sich noch ein kurzes Gespräch darüber, Eltern und Kinder ähnliche Erfahrungen in ihrem eigenen Zusammenleben gemacht haben.

Glaubenbekenntnis: Gl 491,1+3: Ich bin getauft und Gott geweiht...

Bittgebet:
Guter Gott, du bist nicht fern. Mit unseren Bitten, Fragen und Nöten dürfen wir zu dir kommen. Höre unser Rufen und lass uns deine Nähe spüren:
➢ Wir beten für alle Menschen, die mit Einschränkungen leben müssen, deren Leben farblos und dunkel geworden ist. gesprochen oder gesungen: Du bist da, wo Menschen leben, du bist da, wo Leben ist./Du bist da, wo Menschen leben, du bist da, wo Leben ist.
➢ Wir beten für alle, die einen lieben Menschen loslassen müssen, die traurig sind und sich manchmal auch in ihre Einsamkeit verkriechen. - Du bist da, wo Menschen lieben, du bist da, wo Liebe ist./Du bist da, wo Menschen lieben, du bist da, wo Liebe ist.
➢ Wir beten für alle, die voller Angst und Sorge in die Zukunft schauen, die keine Sonne mehr sehen, nur noch dunkle Wolken; denen der Mut und die Kraft fehlt, das anzunehmen, was auf sie zukommt. - Du bist da, wo Menschen hoffen, du bist da, wo Hoffnung ist/ Du bist da, wo Menschen hoffen, du bist da, wo Hoffnung ist.
➢ Wir beten für alle, die andere Menschen in ihrer Not begleiten: durch Gespräch, durch Hilfe und Pflege oder einfach dadurch, dass sie dabei bleiben, eine Hand halten und nicht davon laufen oder die Augen verschließen. - Du bist da, wo Menschen leben, du bist da, wo Leben ist./Du bist da, wo Menschen leben, du bist da, wo Leben ist.
➢ Wir beten für unsere Verstorbenen; für alle, an die wir jetzt besonders denken, mit denen wir auch über den Tod hinaus verbunden sind und auch für Luise und Helmuth Orschler, Werner Kohmann, Gustav Millemann, die Verstorbenen der Familien Kullmann und Millemann, Elisabeth, Adolf und Amalie Dreisbusch. - Du bist da, wo Menschen hoffen, du bist da, wo Hoffnung ist/ Du bist da, wo Menschen hoffen, du bist da, wo Hoffnung ist.
Du, Gott, bist ein Gott des Lebens. Wandle unsere Not in Lebenskraft und unsere Traurigkeit in Hoffnung. Darum bitten wir durch Jesus Christus, unseren Bruder und Herrn.
(Nach: Regina Kraus: Da berühren sich Himmel und Erde - Herder S. 166f)

Vater unser
Herr Jesus Christus, du lebst aus deiner innigen Verbundenheit mit deinem Vater im Himmel. Mit deinen Worten dürfen wir beten: Vater unser…

Lied: Gl 474, 1+4+5: Wenn wir das Leben teilen...

Gebet
Guter Gott,
wir feiern deinen Sohn Jesus Christus,
er ist auferstanden, er lebt.
Er ist immer bei uns,
er tröstet uns, wenn wir traurig sind,
und gibt uns Mut,
wenn wir Angst haben.
Darüber freuen wir uns.
Steh allen Menschen in dieser Osterzeit zur Seite,
den Einsamen, den Traurigen und den Kranken.
Sei ihr Grund weiterhin hoffnungsvoll in die Zukunft zu blicken.
Darum bitten wir durch Jesus Christus,
unseren Bruder und Herrn.

Segen:
So segne uns und alle, die uns nahe sind, der allmächtige und barmherzige Gott -
der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.

Singet Lob und Preis - Dank sei Gott, dem Herrn!

Lied: Gl 841, 1-3: Wo Menschen sich vergessen… und/oder Gl 876,1+2: Maria Maienkönigin

Für Kinder zum Ausmalen

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