Hausgottesdienst am
6. Sonntag der Osterzeit
05. Mai 2024
Lied:Gl 148, 1-3: Komm her, freu dich mit uns...
Kreuzzeichen - evtl. Entzünden einer Osterkerze oder einer anderen Kerze
Gedanken zur Hinführung:
Die Osterzeit neigt sich allmählich ihrem Ende entgegen. Am Donnerstag feiern wir die Himmelfahrt Christi und in zwei Wochen beenden wir mit dem Pfingstfest die diesjährige Osterzeit. Heute dürfen wir wieder die Freundschaft feiern, die Jesus uns immer wieder anbietet.
Stimmen wir ein in das Lob Gottes:
Lied:Gl 383,2: Ich lobe meinen Gott...
Gebet:
Guter Gott,
du hast ein Herz für uns.
Um Gemeinschaft mit uns zu haben,
kam Jesus, dein Sohn, in unsere Welt.
Durch ihn gibst du uns auch den Hl. Geist,
der uns lebendig machen
und in Bewegung bringen will.
Gib uns durch ihn ein neues Herz,
damit wir in guten Beziehungen mit dir und untereinander leben.
Darum bitten wir durch Jesus Christus, der mit dir und dem Heiligen Geist
lebt und herrscht in Ewigkeit.(Nach Heriburg Laarmann - Mit Freude das Leben feiern - S. 112)
Halleluja:Gl 174, 1 oder 716
Aus dem Heiligen Evangelium nach Johannes - (Joh 15, 9-17)
Jesus sprach zu seinen Jüngern: Wie mich der Vater geliebt hat, so habe auch ich euch geliebt. Bleibt in meiner Liebe! Wenn ihr meine Gebote haltet, werdet ihr in meiner Liebe bleiben, so wie ich die Gebote meines Vaters gehalten habe und in seiner Liebe bleibe. Dies habe ich euch gesagt, damit meine Freude in euch ist und damit eure Freude vollkommen wird. Das ist mein Gebot: Liebt einander, so wie ich euch geliebt habe. Es gibt keine größere Liebe, als wenn einer sein Leben für seine Freunde hingibt. Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was ich euch auftrage. Ich nenne euch nicht mehr Knechte; denn der Knecht weiß nicht, was sein Herr tut.
Vielmehr habe ich euch Freunde genannt; denn ich habe euch alles mitgeteilt, was ich von meinem Vater gehört habe. Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt und dazu bestimmt, dass ihr euch aufmacht und Frucht bringt und dass eure Frucht bleibt. Dann wird euch der Vater alles geben, um was ihr ihn in meinem Namen bittet. Dies trage ich euch auf: Liebt einander!
oder: In leichter Sprache
Jesus sagte zu den Freunden: In meinem Herzen ist eine große Freude.Ich freue mich, weil mein Vater im Himmel mich sehr lieb hat. Ich möchte, dass ihr euch genauso freut. Ich habe euch genauso lieb wie mein Vater im Himmel.Ihr könnt immer spüren, dass ich euch lieb habe. Ihr sollt euch auch gegenseitig lieb haben. So wie ich euch lieb habe. So sollt ihr euch wie Freunde lieb haben.Mit eurem ganzen Herzen. Jesus erzählte ein Beispiel von einem Diener:
Ein reicher Mann hat einen Diener. Der reiche Mann gibt dem Diener Befehle.Der reiche Mann bestimmt alles. Der Diener tut, was der reiche Mann befohlen hat.
Jesus sagte: Bei Freunden ist das anders als bei dem Mann und dem Diener. Die Freunde überlegen zusammen. Die Freunde arbeiten zusammen. Die Freunde besprechen alles zusammen. Die Freunde halten zusammen. Die Freunde wissen alle zusammen Bescheid. Die Freunde haben sich lieb.
Jesus sagte: Ihr seid meine Freunde. Ich habe euch lieb. Ich brauche euch nichts befehlen. Ich habe euch alles von Gott erzählt. Wir haben alles über Gott besprochen. Tut alles, was ich euch von Gott erzählt habe. Und was wir besprochen haben. Gott ist immer bei euch. Das Wichtigste ist: Dass ihr immer in meiner Liebe bleibt. Meine Liebe bleibt immer bei euch. @katholisches bibelwerk
Lied:Gl 450: Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht...
Predigtgedanken
„Du bist mein Freund, wenn Du genau das machst, was ich dir sage. Du bist nur mein Freund, wenn du genau das machst, was ich von Dir will!“
Danke schön für eine solche Freundschaft – ist man da spontan versucht zu sagen.
Das soll Freundschaft sein – immer nur nach der Pfeife des anderen zu tanzen?!
Und doch sagt es das heutige Evangelium wortwörtlich gerade so:
„Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was ich euch auftrage!“
Aber in unserem Innersten spüren und ahnen wir, dass Jesus mit diesen Worten etwas anderes meint. Dass es gerade nicht um das rücksichtslose Durchsetzen und Durchdrücken, eigener, egoistischer Interessen geht, wie wir es manchmal schmerzlich in unserem unmittelbaren Umfeld erleben, sondern dass es ihm im Letzten darum geht, dass es uns gut geht, wenn wir uns auf ihn einlassen, weil wir uns auf ihn einlassen.
Wir müssen uns die Freundschaft, die Liebe Gottes ja gerade nicht verdienen. Sie wird uns geschenkt – von Gott. Ohne Vorleistung, ohne es sich verdienen zu müssen, gratis! Im Wort gratis findet sich das wort gratia – die Gnade. Wir sind zuallererst nicht seine Freunde, weil wir gut sind, weil wir seine Gebote halten und das tun, was er uns aufgetragen hat. Wir sind seine Freunde, weil er uns seine Freundschaft schenkt.
Ist das nicht eine unglaublich befreiende und entlastende Botschaft?! Meine Freundschaft zu Gott, dem Vater und Jesus Christus hängt nicht davon ab, dass ich immer perfekt bin. Es darf Enttäuschung in meinem Leben geben. Es darf Brüche und Grenzen in meinem Leben geben und ich darf trotz alldem darauf vertrauen, dass die Freundschaft, die Liebe Gottes zu mir das übersteht und überdauert.
Das heißt aber letztlich nicht, dass dieses befreiende Wort Gottes an mich, die Zusage an mein Leben meinerseits ohne Antwort bleiben muss und soll.
Freundschaft geschenkt zu bekommen, die Erfahrung machen zu dürfen, geliebt zu werden, geliebt zu sein, löst im Normalfall in uns das Gefühl von Dankbarkeit aus. Und dieser Dankbarkeit können und sollen wir auch Raum geben in unserem Zusammenleben.
Das Wort Jesu: „Es gibt keine größere Liebe, als wenn einer sein Leben hingibt für seine Freunde.“ können wir leicht in überzogener Weise missverstehen, als ob immer gleich das Martyrium, das Lebensopfer eines Menschen eingefordert würde.
Können wir aber diesen Ausdruck: sein Leben hingeben für seine Freunde nicht auch alltäglicher durchbuchstabieren?
Gebe ich nicht auch mein Leben für andere hin, wenn ich versuche, so gut wie möglich für die Menschen da zu sein, für die ich mich verantwortlich weiß? Wenn ich ihnen meine Zeit schenke? Wenn ich in den ganz alltäglichen Dingen für einen anderen sorge, mich um sein Wohlergehen kümmere. Wenn ich ganz selbstverständlich für jemanden Zeit aufbringe, weil er krank oder in einer anderen Weise hilfsbedürftig ist. Wenn ich ihm ein offenes Ohr und ein offenes Herz schenke, wenn er oder sie zu mir kommt mit Fragen und Sorgen, in Nöten und Ängsten?
Gebe ich nicht mein Leben hin, wenn ich jemandem, der mir nahe steht, auch in der Erfahrung des Scheiterns zusichere: Ich bin für dich da! Du kannst auf mich zählen! An unserer Beziehung wird sich nichts ändern!
Sicher, Freundschaft und Liebe stoßen auch da und dort an ihre Grenzen. Manche Beziehung übersteigt auch unsere Kraft, fordert uns zu viel ab. Dann kann vielleicht das Wort weiter helfen:
Liebt einander! Und wenn das nicht geht, lasst wenigstens einander gelten.
oder: Für Familien mit Kindern:
Hast du einen guten Freund oder eine gute Freundin? Dann weißt du, wie wunderbar Freundschaft ist. Denn mit einem guten Freund/ einer guten Freundin
verbringst du nicht nur deine Zeit, um miteinander zu spielen. Einem guten Freund/ Einer guten Freundin kannst du alles sagen. Du weißt, du kannst ihm oder ihr vertrauen. Ihr mögt euch gerne und auch bei Streit schafft ihr es immer wieder, euch zu versöhnen. So nennt auch Jesus uns Freunde und er zeigt damit, wie gern er uns hat und dass wir ihm wirklich vertrauen können.
Herr Jesus Christus, ich danke dir für meinen besten Freund oder meine beste Freundin. es ist schön, dass wir uns so gut verstehen. Hilf uns, dass unsere Freundschaft noch lange hält. Amen (dkv-Sonntagblatt-2012)
Glaubensbekenntnis: gesprochen oder Gl 456, 1+4
Fürbittgebet:
Die Fürbitten sind unser Gebet für die anderen. Es bedarf nicht vieler Worte, denn Gott kennt uns und weiß schon zuvor, worum wir bitten wollen.
Wir können Fürbitten aussprechen, manchmal reicht es, die Namen derer laut auszusprechen, die man Gott ans Herz legen will, .
Wir dürfen Gott unsere Bitten aber auch still anvertrauen.
Als Antwortruf eignen sich: Gl 182 oder Gl 817
oder:
Gott, du liebst uns nicht, weil wir wertvoll sind. Wir sind wertvoll, weil du uns liebst. Wir bitten dich:
• Für die Christen, die in andersgläubigen Staaten wegen ihres Glaubens abgelehnt, diskriminiert oder verfolgt werden.
• Für die Menschen, die durch Naturkatastrophen ihr Hab und Gut verloren haben.
• Für die Paare, die zerstritten sind und nicht mehr wissen, wie sie zu ihrer ursprünglichen Liebe zurückfinden können.
• Für die Flüchtlinge, die in vielen Teilen unserer Welt unterwegs sind.
• Für die Menschen, die an vielen Orten dieser Welt in kriegerischen Auseinandersetzungen getötet werden.
• Für alle unsere Verstorbenen, an die wir uns heute besonders erinnern.
Guter Gott, stärke unser Vertrauen und lass uns in guten Beziehungen leben - mit dir und miteinander. Darum bitten wir durch Jesus Christus, unseren Bruder und Herrn.
Vater unser
Herr Jesus Christus, weil du uns liebst, können auch wir einander Liebe und Freundschaft schenken. Mit deinen Worten dürfen wir beten: Vater unser…
Lied:Gl 347, 1+4: Der Geist des Herrn...
Gebet
Guter Gott,
Du hast uns dein Wort zugesagt.
Wir danken dir, dass du uns gestärkt hast,
damit wir in guten Beziehungen miteinander leben können.
Bleibe mit uns auf dem Weg.
Darum bitten wir durch Jesus Christus, unseren Bruder und Herrn.
(Nach Heriburg Laarmann - Mit Freude das Leben feiern - S. 112)
Segen:
So segne uns und alle, die uns nahe sind, der allmächtige und barmherzige Gott -
der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.
Singet Lob und Preis - Dank sei Gott, dem Herrn!
Lied:Gl 831, 1+3: Gott, dein guter Segen... und/oder: Gl 875, 1+2: Kommt, Christen, kommt zu loben...
